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Elbfähren sitzen fest

Das extreme Niedrigwasser der Elbe zwingt nun auch viele Fähren zur Pause. Am Freitag soll sich die Situation entspannen.

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© OVPS

Pirna/Bad Schandau. Am Pegel Schöna waren es am Donnerstagmittag 57 Zentimeter, in Dresden 44: Der extrem niedrige Wasserstand der Elbe hat nun auch viele Fähren in die Zwangspause geschickt. Wie die Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz (OVPS) am Donnerstagvormittag mitteilte, mussten die Fähren Schmilka, Bad Schandau-Postelwitz-Krippen, Pirna und Birkwitz-Heidenau ihren Betrieb einstellen. Auch das Wanderschiff der OVPS konnte nicht fahren. In Betrieb waren die OVPS-Fähren in Schöna, in Königstein und Wehlen sowie die von der Gemeinde betriebene Gierseilfähre im Kurort Rathen.

Peter Petters vom OVPS-Betrieb Bad Schandau hofft, dass sich die Situation bis zum Freitagmorgen entspannt hat. Tschechien hat angekündigt, die deutsche Seite mit einer Elbe-Welle zu unterstützen. Je nachdem, ob die Welle den Wasserstand des Flusses ausreichend erhöht, könnten die Fähren am Freitag wieder fahren. „Wir entscheiden das je nach aktueller Situation, die Fähren sind einsatzbereit“, sagt Peter Petters. Lediglich der Ausfall der Pirnaer Fähre habe nichts mit dem Wasserstand zu tun. Sie muss wegen eines technischen Defekts pausieren. Wann sie wieder einsatzbereit ist? „Wenn wir die Ersatzteile haben“, sagt Petters. Ein Ersatzschiff nach Pirna zubringen, sei wegen des Niedrigwassers nicht möglich gewesen.

Schrottsucher im Fluss

Unterdessen hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Dresden (WSA) am Donnerstag das Niedrigwasser genutzt, um unter der Pirnaer Stadtbrücke Schrott aus der Elbe zu fischen. Mithilfe des Schubbootes „Biela“ und eines Tonnenlegers samt Kran hoben die Mitarbeiter unter anderem ein großes rostiges Metallgerüst aus dem Fluss. Das Niedrigwasser gebe viele Dinge frei, die sonst im Fluss verborgen bleiben, erläutert WSA-Außenbereichsleiter Ralf Korte. „Alles, was die Schifffahrt gefährden könnte, wird beräumt.“ Die Mitarbeiter des Amtes suchen den Fluss ab und gehen auch Hinweisen nach. Sie waren jetzt täglich unterwegs, um die Elbe von Schrott zu befreien. Vor allem Fahrräder, Einkaufswagen, Bauzäune und Gerüste sowie alte Autoräder werden mithilfe des Krans aus dem Flussbett geholt und anschließend ordnungsgemäß entsorgt, erklärt Ralf Korte.

Ob die „Biela“ am Freitag ihre Müllsuche fortsetzen kann, ist unklar. Der Wasserstand war am Donnerstag auch für das Spezialschiff schon fast zu niedrig. (SZ/ce)