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Wanderer verärgern Waldbesitzer

Spaziergänger entfernen immer wieder die Absperrung einer Brücke. Das ist Vandalismus, aber auch sehr gefährlich.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Kriebstein. Sie sieht fast ein bisschen romantisch aus, die Rundbogenbrücke in Kriebethal. Auch Johannes Hanöffner, auf dessen Grund und Boden sich das Bauwerk befindet, sagt: „Ich möchte die Brücke erhalten, weil ich an dem schönen Bauwerk Freude habe.“

Allerdings kämpfen er und die Gemeindeverwaltung von Kriebstein mit einigen Widrigkeiten. Auch wenn sie schön anzuschauen ist, die Brücke ist so marode, dass sie nicht betreten werden sollte. Deshalb hat die Gemeinde in den vergangenen sechs Monaten für deren Sicherung gesorgt. „Doch die Absperrung ist immer wieder entfernt und sogar ins Tal geworfen worden“, sagt Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler). Die Leute seien nicht einsichtig, fügt Hanöffner hinzu. Sie seien sogar mit Autos über die Brücke gefahren, die schon für Fußgänger gefährlich ist. Diesem Vandalismus habe der Eigentümer jetzt einen Riegel vorgeschoben. Ab sofort übernimmt er die Absperrung selbst. Er habe diese so angebracht, dass es für Autos kein Durchkommen mehr gäbe.

Da das historische Bauwerk unter Denkmalschutz steht, habe es sich Johannes Hanöffner mit einem Mitarbeiter der entsprechenden Behörde angesehen. Das Ergebnis: „Die Brücke kann nur mit einem immensen Aufwand saniert werden.“ Bereits vor einem Jahr gab es nach einer Begutachtung Schätzungen, die von Sanierungskosten in Höhe von 200 000 bis 400 000  Euro ausgingen. Schon damals hatten die Experten den Eindruck gewonnen, dass die Gewölbebrücke jederzeit einstürzen könne.

Der Eigentümer sucht jetzt intensiv nach einer Lösung. „Ich möchte die Brücke mit geringem Aufwand sichern“, so Hanöffner. Dafür wolle er noch einmal einen Sachverständigen zurate ziehen. In dieser Woche habe er unter anderem schon die Abläufe der Bodenplatte erneuert und schadhafte Stellen mit Folie abgedeckt, damit kein Wasser mehr in die aus Bruchsteinen gemauerte Brücke eindringen kann. „Im Frühjahr sollen dann die Schäden unter der Brücke beseitigt werden. Sie muss unter anderem ausgefugt werden“, erklärt Johannes Hanöffner und weist noch einmal darauf hin, dass es eine reine Fußgängerbrücke ist. Künftig wolle er dort Schilder aufstellen, mit denen er das Betreten nur auf eigene Gefahr gestattet.

Die Gemeinde hat derweil ebenfalls gehandelt. Sie hat die Schilder ändern lassen, die auf den Wanderweg hinweisen, der eigentlich über die Rundbogenbrücke führt. Aus Richtung der Burg Kriebstein kommend, biegt der Wanderweg jetzt vor der Brücke nach links ab. Auch wer den Lutherweg verfolgt, sollte den neuen Schildern folgen.