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Waldbad startet in die Saison

Das Ehepaar Butze betreibt das Freibad in Mohorn-Grund seit mehr als 20 Jahren. Bald bekommt es Unterstützung.

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© Andreas Weihs

Von Hauke Heuer

Mohorn. Obwohl das Wetter in diesem Jahr bereits vor Wochen die Menschen frühzeitig mit Sonne und hohen Temperaturen verwöhnte, ist das Waldbad in Mohorn-Grund bislang geschlossen geblieben. Am Sonnabend öffnet die Anlage nun wieder ihre Tore, und der Startschuss für die diesjährige Badesaison fällt. Doch bis sich die ersten Gäste auf der grünen Wiese räkeln und in das kühle Nass springen können, gibt es in dem Freibad viel zu tun. „Wir beginnen bereits im April mit den ersten Arbeiten“, berichtet Lydia Butze, die Rettungsschwimmerin der Anlage. Gemeinsam mit ihrem Mann Michael Butze leitet sie seit mehr als 20 Jahren das Waldbad.

Zuerst beschneiden die Butzes gemeinsam mit einem Mitarbeiter die Bäume und Büsche auf dem Gelände. Auffallend sind die Kugel- und Pyramidenformen der Baumkronen, die in mühsamer Kleinarbeit herausgeschnitten werden. Anschließend wird der Rasen gemäht. Die zahlreichen Topfpflanzen, die den Winter geschützt im Warmen verbrachten, werden wieder an ihren Platz gestellt.

Mit Abstand am meisten Arbeit macht die Reinigung der Becken, die rund 1000 Kubikmeter Wasser fassen. „Damit das Grundwasser nicht von unten drückt und die Bausubstanz beschädigt, bleibt das Wasser den gesamten Winter über im Becken. Entsprechend umfangreich sind die Reinigungsarbeiten“, erklärt Lydia Butze. Die Becken müssen mit verschiedenen Reinigungsmitteln gesäubert werden, bevor sie erneut mit frischem Wasser befüllt werden können.

Das kühle Nass durchläuft vor der Einspeisung die Chloranlage, die sich im Keller des Gebäudes mit den Umkleidekabinen befindet. Kurz vor der Eröffnung des Bades wird auch diese Anlage gereinigt und aufwendig getestet. Die Mitarbeiter eines Unternehmens, dass sich auf die Wartung von Chloranlagen spezialisiert hat, prüfen vor Ort die Funktionsfähigkeit. Der Umgang mit der Anlage will gelernt sein, denn Chlor ist hochgiftig.

„Am Donnerstag bekommen wir Besuch vom Gesundheitsamt. Dann werden Wasserproben genommen. Ist alles in Ordnung dürfen wir das Schwimmbecken freigeben“, erklärt Lydia Butze. Da es sich bei der Chloranlage um ein relativ neues Modell handle, das in den 90er-Jahren hergestellt wurde, sei der Chlorgehalt des Wassers und damit auch die Belastung für Augen und Schleimhäute relativ gering. Auch wenn sich an einem heißen Sommertag bis zu 1000 Besucher in den drei Becken erfrischen, bleibe die Qualität des Wassers hoch.

Das Ehepaar Butze kann sich in dieser Saison darauf freuen, dass sie ab Juli von einem weiteren Mitarbeiter entlastet werden. Ein zusätzlicher Rettungsschwimmer wird eingestellt. Der Mann, der aus der Umgebung stammt, wird sowohl die Anlage betreuen, als auch ein wachsames Auge auf die Badegäste werfen. Perspektivisch soll er eine dreijährige Ausbildung zum Schwimmmeister absolvieren. Dann könnte er das Bad betreiben.

„Wir haben nicht vor, in den kommenden Jahren in Rente zu gehen“, stellt Lydia Butze klar. Dennoch sei die Arbeitsbelastung in der Saison sehr hoch. „Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, öffnen wir das Bad täglich um 10 Uhr und schließen um 20 Uhr. Ein Schichtensystem gibt es nicht. Wenn mein Mann und ich nicht zusammenarbeiten würden, könnte ich mich im Frühjahr von ihm verabschieden“, sagt sie und hofft, dass sich die Situation nun verbessert.

Auch für die Gäste des Waldbades gibt es eine gute Nachricht. Die Eintrittspreise werden nicht erhöht. So kostet eine Tageskarte für Erwachsene drei Euro. Kinder zahlen 1,50 Euro. Ab 17 Uhr halbiert sich der Eintritt. Jahreskarten für Erwachsene gibt es für 45 Euro beziehungsweise 20 Euro für Kinder.