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Waldaer sind auf die Eule gekommen

Der bekannte Dobraer Kettensägenkünstler Roland Karl fertigt die Skulptur aus Eiche. Sie wird zum Parkfest eingeweiht.

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© privat

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Walda. Die einen kommen auf den Hund, die anderen auf die Eule. Letzteres trifft auf den Parkverein Walda zu. Eine Eiche, die der Tornado beschädigt hatte und die danach nur noch einmal austrieb, brachte im Röderpark die Eulenidee zum Ausbruch. Denn der jetzige Baumstumpf steht nicht weit von der 600-jährigen Eiche im Waldaer Park, einem mit dem Denkmal-uhu geschützten Baum.

André Anlauf und ein privater Parkfreund brachten deshalb den Kettensägenkünstler Roland Karl ins Spiel. „Er hat hier in der Gegend schon etliche private Aufträge geschaffen“, sagt André Anlauf. Die abgestorbene und dann abgesägte Eiche ist etwa zweieinhalb Meter hoch, dachten sich die Waldaer. Da könnte gut eine neue Skulptur drauf gestellt werden. „Sie soll einen Rückenschutz bekommen, das heißt Richtung Osten zum Kinderheim ausgerichtet sein, Richtung Westen zur Wetterseite hin aber massiv“, erklärt der Vereinsmann den Auftrag.

Seit zwölf Jahren im Geschäft

Dieser Tage hat Roland Karl, Jahrgang 1960, den Waldaer Auftrag fertiggestellt. Der Familienvater von zwei erwachsenen Kindern wohnt und arbeitet in Dobra bei Bad Liebenwerda, nicht mit dem Thiendorfer Ortsteil zu verwechseln. Seit 2006 ist der gelernter Anlagenbauer und Forstwirt als freier Künstler – Kettensägenschnitzer – tätig. Jeder, der von Großenhain nach Bad Liebenwerda fährt, kommt an seinem sofort erkennbaren Arbeitsplatz vorbei. „Durch Reisen in die USA und nach Canada kam ich zur Kettensägenschnitzerei“, erzählt er.

Die Waldaer Parkvereinsleute hatten Roland Karl besucht, als sie den Auftrag auslösten, und sich von seinem Können selbst ein Bild gemacht. Dass die nun etwa zwei Meter hohe Figur gut in den Waldaer Röderpark passen würde, davon waren sie überzeugt. Ein schöner Hingucker neben der 600-jährigen Eiche wird es auch. Eine kleine Überdachung will der Parkverein noch darüber bauen.

Abgemacht wurde, dass die Eule zum Parkfest an diesem Wochenende nach Walda kommt. Noch ist laut André Anlauf die Dramaturgie der Einweihung nicht ganz abgestimmt. Sicher werde die Skulptur aber zum Fest erst einmal am Pavillon aufgestellt, um das Festgelände nicht allzu sehr auseinanderzuziehen. „Im Laufe der nächsten Woche könnten wir die Eichenskulptur dann an Ort und Stelle bringen“, sagt André Anlauf.

Eule wird Bereicherung

Nach jetzigem Stand wird die Waldaer Eule am Sonntagmittag angeliefert und aufgestellt. Bei hoffentlich schönem Wetter werden viele Zuschauer da sein. Der Parkverein freut sich auf die Bereicherung des Röderparkes, der nach dem Tornado und dem Hochwasser 2010 mit viel Geld zwischen Großer Röder und Mühlgraben wieder aufgeforstet wurde. Denn die „Euleneiche“ war längst nicht der einzige Parkbaum, dem der Wirbelsturm das Leben verkürzt hat.

www.kettensaegenschnitzer.de