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Vorbereitung auf die Afrikanische Schweinepest

Auf der Versammlung des Jagdverbandes Döbeln geht es auch um die Seuche. Den Jägern kommt eine wichtige Rolle zu.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Döbeln. Dunkelgrün ist die vorherrschende Kleidung der zahlreichen vor allem männlichen Gäste im Waldgasthof Margarethenmühle in Naußlitz. Der Jagdverband Döbeln hat zu seiner Jahreshauptversammlung in das Lokal eingeladen. Dort ging es vor allem um zwei Themen: Die Wahl eines neuen Vorstands und die Afrikanische Schweinepest.

Dr. Anke Kunze vom Veterinäramt Mittelsachsen informierte auf der Jagdversammlung über die Seuche. In Belgien sind bereits 114 Fälle aufgetreten. Um die Seuche einzudämmen, ist das Amt auf die Mithilfe der Jäger und Landwirte angewiesen. „Die Jäger sollen die Wildschweine überwachen und Proben von verendeten und gesund geschossenen Schweinen nehmen“, sagt sie. Wenn die Pest festgestellt wird, werden durch die Landestierseuchenbekämpfungszentren sogenannte Pufferzonen eingerichtet. Wie Dr. Kunze sagt, kommt es dann in den betroffenen Gebieten entweder zur Jagdruhe bis hin zur verstärkten Bejagung. „Was gemacht wird, kommt auf die Gegebenheit an“, so Dr. Anke Kunze. Jeder Fall sei differenziert zu betrachten. Hygienische Maßnahmen und die Reduzierung der Wildschweinbestände sollen außerdem zur Eindämmung der Seuche beitragen.

95 Mitglieder hat der Jagdverband Döbeln. Auf der Jahreshauptversammlung wählen sie den Vorstand des Vereins neu. „Neuwahlen sind notwendig geworden, weil der Döbelner Jagdverein gemeinsam mit fünf weiteren von insgesamt 36 Vereinen aus dem Landesjagdverband Sachsen ausgetreten ist“, sagt Vereinsmitglied Horst Reisig. „Die Austritte erfolgten, weil wir mit der Arbeit des Landesverbandes nicht zufrieden waren. Fünf Mitglieder des Präsidiums des Landesverbandes hatten ihr Amt niedergelegt. Die Gründe sind bis heute nicht bekannt.“ Deshalb will sich der Döbelner Jagdverband auf sich selber besinnen und sich wiederfinden. „Der eigentliche Inhalt der Jagd soll wieder neu belebt werden“, so Horst Reisig, der bei der Wahl als neuer Vorsitzender bestätigt wurde.

Steffen Beyer aus Roßwein ist schon 16 Jahre Mitglied im Jagdverein. „Das Jagen liegt in der Familie“, sagt er. „Mein Opa, mein Vater und mein Onkel sind alle Jäger.“ Mit dem Geweih eines Rehbocks ist Uwe Schurig aus Roßwein zur Jahreshauptversammlung gekommen. Ursprünglich war eine Trophäenschau geplant. Doch die wurde kurzfristig wegen wichtigerer Themen abgesagt.