Merken

Von Dreifach-Siegern und 1 000 Gästen

Bei einem Ball wird Sonnabend die 25. Sportlerumfrage gefeiert. Mit ehemaligen Siegern.

Teilen
Folgen
© Bernd Gärtner

Von Reiner Seifert

Löbau/Zittau. Die Löbauer Zeitung der SZ titelte im Dezember 1992 „Wer wird Sportler des Jahres?“ und stellte zwölf Sportler, sechs Sportlerinnen und sieben Mannschaften zur Wahl. Insgesamt 1 482 Leser gaben ihre Stimme ab und wählten den deutschen Vize-Juniorenmeister im Sportschießen Jörg Militzer, die zwölfjährige Sportschwimmerin Katharina Kastner (beide vom OSC Löbau) und die E-Jugendfußballer vom OFC Neugersdorf zu den populärsten Sportlern des Jahres 1992. Ein Jahr später zog der Kreis Zittau mit einer Kandidatenliste von je acht Sportlern, Sportlerinnen und Mannschaften sowie 18 Nachwuchsathleten nach. Die meisten Stimmen erhielten der Kraftsportler Torsten Sikora (Robur Zittau), die Volleyballerin Ute Brückner (Turbine Zittau) und das Bundesliga-Gewichtheberteam vom VGF Zittau sowie die Nachwuchsgewichtheber Antje Kießling und Jens Grohmann.

Zu den Mitinitiatoren und -organisatoren der Sportlerumfrage gehörte Reinhard Vogel. „Die erste Auszeichnung fand im „Cafe Ring“ in Löbau, die zweite mit gerade mal 40 Personen in der Gaststätte „Zum Hirsch“ in Eibau statt“, erinnert sich der damalige Geschäftsstellenleiter der SZ in Löbau. Nach der Kreisreform einigten sich die SZ-Lokalredaktionen Löbau und Zittau in Abstimmung mit dem Kreissportbund ab 1994 auf eine gemeinsame Kandidatenliste und verbanden die Auszeichnungsveranstaltung mit einem öffentlichen Sportlerball. 300 bis 600 Sportler und Gäste feierten in den folgenden Jahren unter anderem im Karli-Haus Seifhennersdorf, im City-Center Löbau, im Landmannsheim Oberoderwitz, im „Stadl“ Neugersdorf, im Mandaupark Zittau, in der Sporthalle am Ottokarplatz und im Westparkcenter Zittau. Die Nachwuchssportler trafen sich zu gesonderten Veranstaltungen bei Sport und Spiel unter anderem in der Eissporthalle Jonsdorf und im Trixi-Bad Großschönau. Gunter Lublow, ehemaliger Geschäftsführer der Redaktions- und Verlagsgesellschaft Neiße mbH, engagierte sich 15 Jahre für die Sportlerumfrage und erinnert sich noch heute an die Sportlergala mit der bisher größten Publikumsresonanz: „1998 feierten mehr als 1 000 Gäste im Festzelt der Landesgarten-schau in Olbersdorf und tanzten mit der Stimmungskanone Achim Mentzel buchstäblich auf den Tischen.“

Immer größerer Zuspruch

Die Sportlerumfrage erfuhr im Laufe der Jahre einen immer größeren Zuspruch. Mussten 1992 knapp 1 500 Tippscheine ausgewertet werden, waren es 2007 insgesamt 19 054. Genügten bei der Premierenumfrage dem Sportler des Jahres noch 296 Stimmen, kreuzten die Sieger der Jahre 2013 und 2014, die Hochspringerin Hilke Henschke 4 110 und den Ausdauersportler Mirko Querfeld 4 867 SZ-Leser und Sport-freunde an. Für die absoluten Stimmen-Rekorde sorgten 2012 mit 5 192 Stimmen die Eishockeycracks vom Sachsenmeister und Oberliga-Aufsteiger EHC Jonsdorfer Falken und 2014 der talentierte Langstreckenläufer Paul Hentschel mit 5 313 Stimmen. Bei aller Zahlenspielerei, wer mit wie viel Stimmen welchen Platz belegt, zu den populärsten Sportlern, Sportlerinnen und Mannschaften zählen eigentlich alle nominierten Kandidaten der Sportlerumfrage.

Zu den Sportlern und Mannschaften, die mehrmals zur Wahl standen, gehören zwei der erfolgreichsten Athletinnen der Oberlausitz. Leichtathletin Ulrike Hiltscher (Turbine Zittau) und Gewichtheberin Anett Goppold (Fortschritt Eibau) standen zwischen 1998 und 2014 zwölf- bzw. zehnmal auf den Tippscheinen und wurden dreimal zu Sportlerinnen des Jahres gewählt. Ebenfalls drei Titel gewannen Radsportlerin Romy Häschke (RSV Löbau), Skispringer Henry Hoffmann (TSV Spitzkunnersdorf) und Langstreckenläufer Torsten Hentschel (Turbine Zittau). Die Jonsdorfer Falken brachten es zwischen 2001 und 2012 auf sechs Nominierungen und jubelten viermal als Mannschaft des Jahres. Die Sportler des Jahres kommen bisher aus 28 Sportarten, darunter auch einige, die nur selten im Rampenlicht der Sportöffentlichkeit stehen. Wie zum Beispiel der Zittauer DLRG-Vierer, deutscher Vizemeister der Senioren im Rettungsschwimmen (2010), das Rugbyteam „Buntspechte“ Horken Kittlitz (2010), das Alpinistenteam des DAV Zittau (1996) oder Ellen Renger, Dritte der deutschen Aerobic-Meisterschaften (1999) und Jana Richter, deutsche Meisterin im Extremsport (2000).

Zum nunmehr 25. Mal werden am Sonnabend die Sportler und die Mannschaft des Jahres geehrt. Die Auszeichnungsveranstaltung und der öffentliche Sportlerball beginnen um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr im Westparkcenter in Zittau. Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung gibt es auch ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen Sportlern des Jahres. Die Eintrittskarte für die Jubiläumsveranstaltung, einschließlich eines bunten Unterhaltungsprogramms, des Buffets und anschließenden Tanzabend kostet 18 Euro.