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Von Augenoptiker bis Zahntechniker

„Schule macht Betrieb“ heißt es am Sonnabend im WelWel. Mehr als 2 000 Besucher kommen zur Messe nach Döbeln.

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Von Elke Braun

Döbeln. Wie geht es nach der Schule weiter? Antworten auf diese Frage gab es bei der Ausbildungsmesse viele. Zum vierten Mal hat der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Mittelsachsen die Messe in Döbeln organisiert. Christa Müller, Vorsitzende des Gremiums in Döbeln, freut sich über die große Resonanz. „Nirgendwo sonst können Jugendliche in so kurzer Zeit so viele Firmen kennenlernen und Informationen zur Berufswahl erhalten“, sagt sie.

Zahntechnikerin Annett Fischer (rechts) vom Dental-Studio Hartha erklärt Gina Paulin Hennig am Modell ihre Arbeit.
Zahntechnikerin Annett Fischer (rechts) vom Dental-Studio Hartha erklärt Gina Paulin Hennig am Modell ihre Arbeit. © DietmarThomas
Lucas Lange sitzt am Fahrsimulator der Firma Regiobus Mittelsachsen und versucht, einen Bus rückwärts einzuparken.
Lucas Lange sitzt am Fahrsimulator der Firma Regiobus Mittelsachsen und versucht, einen Bus rückwärts einzuparken. © DietmarThomas

Am Stand des Dental-Studios Hartha erklärt Annett Fischer den Jugendlichen die Ausbildung zum Zahntechniker. Neben einem guten Realschulabschluss sind Fingerfertigkeit, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Teamfähigkeit Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung. Gut stehen die Chancen, nach der Ausbildung eine Stelle zu bekommen. „Wir bilden aus, um zu übernehmen“, so Annett Fischer. Franzi Rödig kann das nur bestätigen. Sie hat selbst die dreieinhalbjährige Ausbildung im Dental-Studio Hartha absolviert und ist schon seit elf Jahren in der Firma beschäftigt. Für die 15-jährige Gina Paulin Hennig kommt die Zahntechniker-Ausbildung in die engere Wahl. „Eigentlich wollte ich in die Altenpflege“, sagt die Zehntklässlerin der Leisniger Oberschule. Aus gesundheitlichen Gründen muss sie sich nun aber nun komplett neu orientieren. Da kommt es ihr entgegen, dass sie gleich mit dem Dental-Studio Hartha ein Praktikum vereinbaren konnte. Zuvor hatte sie sich am Stand von Fielmann über den Beruf des Augenoptikers informiert. Auch dieser Beruf interessiert sie.

Auf der Suche nach Maurern und Interessenten für ein duales Studium der Bauwirtschaft sind die Mitarbeiter der Ostrauer Baugesellschaft. „Leider haben wir große Probleme, Bewerber zu finden“, sagt Tobias Stephan, Technischer Leiter und Bauleiter der Ostrauer Baugesellschaft. Zu groß seien die Vorurteile, dass die Arbeit körperlich schwer und schlecht für den Rücken ist, so Stephan. Dabei sei die Arbeit heute nicht mehr mit der vor zwanzig Jahren zu vergleichen. „Es gibt viele Maschinen, die eingesetzt werden, um die Leute körperlich zu entlasten“, sagt er. Mit der Resonanz am Messestand zeigt er sich zufrieden. „Es läuft besser als im vergangenen Jahr. Mehrere Jugendliche haben heute schon nachgefragt.“

Am Stand der Rost und Hödemaker Friseure Döbeln gibt unter anderem Loreen Reinhardt Tipps für die Berufswahl weiter. Sie selbst erlernt den Friseurberuf im zweiten Lehrjahr. „Neben den praktischen Kenntnissen ist es wichtig, dass man mit Menschen gut umgehen kann, freundlich und offen ist“, erklärt die 19-Jährige, die zum ersten Mal mit auf der Messe ist.

„So schmeckt Natur“ steht am Stand der Obstland Dürrweitzschen AG. Dort schenkt Azubi Nico Bahn den Besuchern Apfelsaft ein. Der angehende Gärtner im Obstbau findet seinen zukünftigen Beruf sehr abwechslungsreich. „Und man ist viel an der frischen Luft“, sagt er. Insgesamt bietet Obstland neun Ausbildungsberufe an.

In einem Beruf, der eigentlich eine Männerdomäne ist, lässt sich Yasmin Schönerstedt bei Regiobus Mittelsachsen im zweiten Lehrjahr ausbilden. Sie möchte Berufskraftfahrerin werden und später einmal einen Bus lenken. „Ich bin durch meinen Vater, der Berufskraftfahrer im Fernverkehr ist, darauf gekommen und habe es bisher nicht bereut“, erzählt sie. Außer zum Berufskraftfahrer können sich Jugendliche bei Regiobus noch zum Kfz-Mechatroniker oder zum Karosserie- und Fahrzeugbau-Mechaniker ausbilden lassen.