Weinböhla. Der ehemalige Sonderpostenmarkt am Ehrlichtweg ist nicht wiederzuerkennen. In den vergangenen Monaten haben Fritzi Klotzek (33) und Victoria Broszinski (29) eine gemütliche Location für private Feste geschaffen. Mit viel Liebe zum Detail wurde der alte Markt umgebaut. Die Halle ist verkleinert, die Wände mit Holz verkleidet und über der Küche mit Bar eine Galerie eingerichtet, zu der man über zwei Holztreppen gelangt.
Die Weinböhlaerinnen haben auf Dachböden, Flohmärkten und im Internet die passende Deko gesammelt. Alte Wagenräder halten die Lampen, in Milchkannen stehen die Blumen und in der Ecke eine alte Zapfsäule. Die Bar im Lounge-Bereich wurde aus alten Dielenbrettern gebaut. Markenzeichen der Heubühne ist der blaue Framo – ein Geschenk ihrer Männer. „Auf der Ladefläche kann das Buffet aufgebaut werden“, erklärt Fritzi Klotzek. Und weil beide selbst Kinder haben, darf ein Still- und Wickelraum nicht fehlen. „Es ist auf Partys manchmal schwierig, dafür einen ruhigen Ort zu finden“, erzählt Fritzi Klotzek. Gewickelt wird auf einer Küchenhexe. Eine Mischung aus Vintage und rustikal, so würden sie den Stil der Heubühne beschreiben. Mit der passenden Deko geht es aber auch schick.
Nicht alles ist alt. Sofa und Barhocker kommen zum Beispiel aus dem benachbarten Möbelhaus Hülsbusch. Wie praktisch, dass beide dort arbeiten. Fritzi Klotzek als Bürokauffrau, Victoria Broszinski ist für die Deko zuständig. Befreundet sind sie schon lange. „Wir haben Spaß am Organisieren und sind beide kreativ. Hier konnten wir uns austoben“, sagt Victoria Broszinski. Wie sie sich ihre Partylocation vorstellen, wussten sie genau. Ein Architekt brachte es schließlich auf Papier. Weil es ein bisschen an eine Scheune erinnert, sollte sich das auch im Namen wiederfinden. Um Verwechslungen mit der Weinböhlaer Apfelscheune zu vermeiden, haben sie sich für das schweizerische Wort für Heuboden entschieden.
Seit Oktober kann in der Heubühne gefeiert werden. „Ihr habt den Grund – wir die Location“, lautet das Motto. Vermietet wird der Raum mit einer ausgestatteten Küche. Um Getränke, Essen, Personal und Deko müssen sich die Kunden selbst kümmern. Noch.
Die Vermieterinnen können sich gut vorstellen, bald mehr anzubieten, sich auch um die Organisation eines Caterers und die Deko zu kümmern. „Aber das ist noch Zukunftsmusik“, sagt Fritzi Klotzek. Erst einmal warten sie ab, wie das neue Angebot angenommen wird. „Wir wollen da reinwachsen“, sagt Victoria Broszinski. Und vielleicht können sie irgendwann von ihrer Heubühne leben.
Einen guten Start hatten sie. An den Wochenenden gab es schon einige Feiern. „Ab Ende November beginnen die Weihnachtsfeiern, und auch Silvester sind wir schon ausgebucht.“ Eine Location für Feiern in der Größe hat Weinböhla bisher gefehlt. Für kleine gibt es Gaststätten, für größere nur den Zentralgasthof. Platz ist in der Heubühne für bis zu 190 Gäste. Jetzt, da der Außenbereich noch nicht fertig ist, sind 50 bis 150 eine ideale Zahl.
Auch von außen soll die Heubühne ein neues Aussehen bekommen und mit Holz verkleidet werden. Am Außenbereich wird ebenfalls noch gearbeitet. Im Entstehen sind zwei überdachte Holzhütten. Was noch fehlt, ist ein Zaun, damit die kleinen Partygäste nicht ausbüxen und die großen sich nicht so beobachtet fühlen. Wird dann das große Tor geöffnet, kann drinnen und draußen gleichzeitig gefeiert werden. Nachbarn, die sich daran stören könnten, gibt es im Gewerbegebiet am Ehrlichtweg nicht.
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