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Viele Wünsche für den Freizeitpark im alten Real

Der Oskarshausen-Investor hatte die Freitaler aufgerufen, Vorschläge für Angebote zu machen. Die Resonanz war groß.

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© Visualisierung: Albert Concepts Berlin

Von Tobias Winzer

Freital. Nachdem im Mai bekannt wurde, dass der alte Real-Markt an der Burgker Straße in Freital zu einem Freizeitpark umgebaut werden soll, gehen die Arbeiten für den Umbau weiter. Und auch am Konzept für die Erlebniswelt, die unter dem Titel „Oskarshausen“ firmiert, wird weiter gearbeitet. Der Investor, Christian Wehlan, hat dafür nun unerwartet große Hilfe von den Freitalern bekommen. Das teilt er auf eine Anfrage der Sächsischen Zeitung mit.

Der Hintergrund: Wehlan hatte beim Pressetermin zwar ein Grobkonzept für die fast 4 000 Quadratmeter große Fläche vorgelegt, jedoch betont, dass er offen für weitere Ideen und Vorschläge der künftigen Besucher sei. Auf der Internetseite des Freizeitparkes gibt es sogar ein Formular, über das Wünsche geäußert werden können. Wie sich herausgestellt hat, ist die Resonanz darauf riesig. Die Vorfreude auf das neue Angebot scheint groß zu sein.

So wünschen sich einige Nutzer regelmäßige Buchlesungen, aber auch Spielecken für Krippenkinder für die vielen Tagesmütter in Freital. Es soll kleine, bewachte Lagerfeuer und Wasserspielplätze geben sowie einen Fluss zum Goldfinden und viel Sand zum Edelsteinesuchen. Neben diesen eher kleinen Wünschen, gibt es aber auch größere. So wollen einige Nutzer einen Trampolinpark im Oskarshausen eingerichtet haben. Andere wünschen sich eine Rollschuhbahn, die dann im Winter zur Eisbahn wird. Unter den Wünschen sind auch sogenannte Boulderbereiche. Das sind künstliche Felsen, an denen man in niedriger Höhe frei klettern kann.

Wehlan und sein Team wollen nun prüfen, ob und wo auf dem Grundstück sich die Wünsche umsetzen lassen. Weitere Ideen seien auf jeden Fall willkommen, so der Unternehmer.

Verzögerungen beim Umbau

Das Konzept von Wehlan sieht vor, dass die alte Supermarkt-Halle geteilt wird. In dem 3 950 Quadratmeter großen vorderen entsteht Oskarshausen, eine bunte Mischung an Spiel- und Spaßangeboten für Kinder, Bastel- und Kreativwerkstätten, Verkaufsständen für regionale Produkte sowie Gastronomie. Auf dem ehemaligen Parkplatz am Haupteingang soll ein großer Outdoorspielplatz errichtet werden. Wehlan denkt dabei an einen Autoparcours, einen Baustellenspielplatz, Entdeckerpfade und Ähnliches. Als Spielgerät soll zum Beispiel ein ausrangierter Eisbrecher aus dem Hamburger Hafen dienen.

Im hinteren Teil des alten Supermarkts soll wieder Einzelhandel angesiedelt werden. Im Gespräch ist ein Einkaufsmarkt mit Vollsortiment, also Lebensmitteln, Haushaltschemie, Getränken. Hinzu soll ein Drogeriemarkt kommen. Dazu laufen weiterhin Verhandlungen, wie Wehlan jetzt mitteilt. Bei den zusätzlich geplanten Einzelhandelsgeschäften seien zwischenzeitlich die Gespräche intensiviert worden, nachdem sich durch die Veröffentlichungen weitere Einzelhandels-Unternehmen gemeldet hätten. „Die Konzepte der Interessenten prüfen wir hinsichtlich einer möglichen Integration.“

Namen werden noch nicht genannt. Die Geschäfte sollen unabhängig von Oskarshausen einen Zugang mit eigenem Parkplatz bekommen.

Wehlan gibt jedoch offen zu, dass er sich gewünscht hätte, dass die Umbauarbeiten für Oskarshausen etwas schneller vonstatten gehen. „Leider sind wir noch nicht so weit, wie ursprünglich geplant. Erst in den kommenden Wochen erwarten wir die notwendigen Genehmigungen, sodass wir dann endlich mit dem Aufbau loslegen können“, so Wehlan. Vorbereitende Arbeiten würden schon parallel stattfinden. Als Eröffnungstermin für den Freizeitpark Oskarshausen wird der Herbst genannt. Für die Eröffnung der Einzelhandelsflächen im hinteren Bereich gibt es noch keinen Termin.

Parallel zu den Umbau-Arbeiten soll in den kommenden Wochen weiter an dem Konzept des Freizeitparks gearbeitet werden – inklusive der Vorschläge der Freitaler. „Obwohl wir an den Details viel planerisch und konzeptionell gearbeitet haben“, so Wehlan, „gibt es keine wesentlichen Veränderungen am Gesamtkonzept. Unser Team arbeitet mit Hochdruck an dem Designkonzept. Man gehe weiterhin von einer siebenstelligen Investitionssumme für das Projekt aus.

Der 40-jährige Wehlan stammt aus der Lausitz und lebt mit seiner Familie in Dresden. Auf Reisen durch Europa und die USA habe er etliche Freizeiteinrichtungen kennengelernt. Wehlan ist von Haus aus Betriebswirtschaftler und leitete 18 Jahre lang Bau- und Designprojekte im Hotel- und Restaurantbereich. Das Geld, welches er beim Verkauf seiner Firma verdiente, investiert er nun in Freital. Der Eintritt in Oskarshausen soll kostenlos sein, nur für einige Angebote will der Betreiber etwas verlangen, beispielsweise einen Obolus für Bastelmaterial.

Pate für den Namen Oskarshausen steht ein Vorfahre der Familie Wehlan. Dieser Oskar wuchs in Rabenau auf, wurde Handwerker und gründete später im erzgebirgischen Neuhausen einen Stuhlbaubetrieb.

Der Real-Markt wurde 1993 eröffnet, damals noch unter dem Titel Allkauf. 1999 übernahm der Handleskonzern Real. 2010 wurde die Filiale geschlossen, weil sie angeblich nicht wirtschaftlich ist. Ende 2017 verkaufte der bisherige Eigentümer, eine Vermögensverwaltung aus Düsseldorf, das Haus an Wehlan.