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Viele Ideen zur Ortsentwicklung

Die Gemeinde Klingenberg beschäftigt sich mit der Zukunft ihrer Ortsteile. Wie sich die Bürger weiter beteiligen können.

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© Frank Baldauf

Von Anja Ehrhartsmann

Klingenberg. Wo liegen die Stärken in Klingenbergs Ortsteilen, wo sind Schwächen? Welche bisher ungenutzten Chancen bieten sich, und wo sehen die Bürger Risiken? Das sind alles Fragen, mit denen sich Sabine Fischer von der Agentur für nachhaltige Projekte derzeit beschäftigt. Für die Gesamtgemeinde erarbeitet sie ein Konzept zur Ortsentwicklung und nimmt dabei besonders die Ortsteile unter die Lupe. Jeder, der will, kann sich einbringen. Die SZ erklärt, wie.

Was ist seit den Einwohnerversammlungen passiert?

In der Regel wurden mehrere Ortsteile zu einer Arbeitsgruppe zusammengenommen, so zum Beispiel Pretzschendorf, Friedersdorf und Röthenbach. Einwohner aus den jeweiligen Orten konnten sich für die entsprechenden Arbeitsgruppen melden. Fast alle Gruppen haben sich schon getroffen, mit Ausnahme von Beerwalde. Sabine Fischer will dort in die September-Sitzung des Ortschaftsrates kommen und hofft, vielleicht auch den ein oder anderen Bürger anzutreffen, um viele Vorschläge und Anregungen mitnehmen zu können.

Was kam bei den Arbeitsgruppentreffen raus?

Grundlage für die Treffen waren die rund 180 Bürgerbeiträge aus den Einwohnerversammlungen und 85 abgegebene Fragebögen. Vorschläge konnten für verschiedene Bereiche, die das Leben in der Gemeinde betreffen, eingereicht werden, zum Beispiel Wohnen, Bildung oder Infrastruktur. Die Colmnitzer waren besonders aktiv, alleine aus diesem Ortsteil sind 40 Fragebögen eingegangen. In den Arbeitsgruppen wurden die Hinweise nach Themenschwerpunkten diskutiert. Manche Dinge wurden auch mehrfach genannt und sollen deshalb stärker ins Gewicht fallen.

Welche Vorschläge wurden öfter gemacht?

Fast alle Anregungen aus Pretzschendorf hatten mit dem Erhalt des Kulturhauses zu tun, sagt Sabine Fischer. Und viele Colmnitzer machten den Vorschlag, das ehemalige Rittergut als Treffpunkt für ihren Ort zu entwickeln. Aber auch die Gewässerpflege sei häufig genannt worden, die mancherorts verbessert werden müsste. Was die Gesamtgemeinde betrifft, gab es ebenfalls Hinweise: Viele wünschen sich eine bessere Vernetzung unter den Vereinen, vor allem wenn es um die Koordination von Veranstaltungen geht. Bessere Busverbindungen in den Schulferien und Breitbandausbau wurden außerdem genannt.

Derzeit sind noch andere Konzepte in Arbeit. Gibt es Schnittmengen?

Ja. Alle Hinweise, die zu Rad-, Alltags- oder Wanderwegen eingegangen sind, wurden an das Ingenieurbüro für Landschaftsplanung Henry Krenz weitergegeben. Dort entsteht in Zusammenarbeit mit Orts- und Kreiswegewart Gunter Fichte das „Wegenetzkonzept“ der Gemeinde. Auch mit dem Bundesprojekt „Mobiles Klingenberg“, das beim Colmnitzer Verein Hilda angesiedelt ist, gibt es einen Austausch.

Wie können sich die Bürger weiter einbringen?

Im August wollen sich Sabine Fischer und Petra Richter vom Verein Hilda in den Ortsteilen umsehen. „Auch Leute, die bisher nicht dabei waren und sich jetzt noch engagieren wollen, können dazukommen“, sagt Sabine Fischer. Die genauen Termine werden vorher bekannt gegeben.

Wie geht es weiter und wann soll das Konzept fertig sein?

Im Herbst sind wieder Arbeitsgruppentreffen vorgesehen, dann voraussichtlich themenbezogen, also nicht nach Ortsteilen. Mit Vereinen wird es ein Netzwerktreffen geben. Am Ende sollen konkrete Maßnahmen feststehen, die möglichst nachhaltig und finanzierbar sind. Ende des Jahres stehen die Ergebnisse dann fest. Diese werden der Öffentlichkeit präsentiert und dem Gemeinderat vorgelegt.

Kontakt: Sabine Fischer 035203 2323 oder [email protected], Petra Richter 035202 50218 oder [email protected].