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Viel Staub in Bernbruch

Die Trockenheit sorgt für mehr Dreck als üblicherweise. Auch aus dem Steinbruch Weiland?

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© Matthias Schumann

Von Frank Oehl

Kamenz. SZ-Leser Rolf Pietsch aus Kamenz ist sauer: „Am Montag vergangener Woche habe ich das Glasdach über meiner Terrasse in Bernbruch reinigen lassen. Jetzt ist schon wieder alles verdreckt.“ Der 74-Jährige sieht den Grund einerseits in der anhaltenden Trockenheit. Wenn das Wasser von oben fehlt, kann auch der Staub nicht abgespült werden. Er lagert sich ab und wird fest. Herr Pietsch wohnt andererseits in der Blumenstraße, also unweit des Steinbruchs der Natursteinwerke Weiland. „Der Staub kommt von dort.“ Allerdings gab es in den letzten Monaten keine Beschwerden in diese Richtung. Und darauf hebt auch Werkleiter Roland Schimank ab. „Der Staub könnte doch auch von der Großbaustelle am Ochsenberg sein.“ Hier hatte es vor allem im vergangenen Sommer, nach dem Aufschluss des Ackers durch die Accumotive, in der Tat Beschwerden von Anliegern im Gewerbegebiet gegeben. Man konnte sich gütlich einigen.

Allerdings dürfte auch in einem Steinbruch, egal, wo er sich befindet, die anhaltende Trockenheit zu stärkerer Staub-Emission führen, oder nicht? „Doch, das ist so. Aber wir tun auch umso mehr dagegen“, sagt Werkleiter Schimank. Die Anlagen würden ständig bewässert. Wenn mal eine Pumpe den Geist aufgegeben habe, werde die Anlage während der Reparaturzeit angehalten. Das Bergamt kontrolliere regelmäßig den Betrieb unangemeldet und damit auch die Einhaltung der Umweltauflagen. „Wir wollen ein gutes Miteinander mit den Anwohnern.“ Mancher aus dem Steinbruch wohne ja selbst gleich in der Nähe. Niemand wolle im Staub leben. Und im Übrigen, so Eigentümer Paul Weiland, greife auch eine wichtige Änderung in den Betriebsabläufen. „Haben wir vor etwa einem Jahr das Material noch zu 70 Prozent über die Straße und nur zu 30 Prozent über die Schiene abtransportiert, ist es jetzt genau umgekehrt.“ Weniger Lkw-Verkehr bringe auch weniger Staubbelastung mit sich.