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Verkehrsschildbürgerstreich in Kamenz

Eine offizielle Umleitung für die Fahrt in die Innenstadt endet jetzt direkt in einer Sackgasse. Insgesamt wird bemängelt, dass die Stadt zu wenig informiert.

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© René Plaul

Von Frank Oehl

Kamenz. SZ-Leser Jens Morawa aus Kamenz ist dieser Tage ein Verkehrsschild- bürgerstreich aufgefallen. „Wäre es nicht so irreführend für so viele Autofahrer, fände ich es sogar lustig und würde den ganzen Tag lang zusehen, wie die Autos der ausgeschilderten Umleitung in der Sackegasse enden und umkehren müssen“, so der Anwohner der Hoyerswerdaer Straße. Tatsächlich ist es so, dass während der Arbeiten auf der Wallstraße und der Grünen Straße, die wohl noch bis zum Herbst andauern werden, eine offizielle Umleitungsstrecke für die Autofahrer von der unteren Bautzner Straße hoch in die Innenstadt ausgeschildert ist. Dafür wurde die Hoyerswerdaer Straße, die sonst Einbahnstraße ist, ja extra ab der früheren Gaststätte „Zum Echten“ für den Gegenverkehr freigegeben. Seit Anfang dieser Woche mündet die Umleitung aber in einer Sackgasse, korrekt ausgeschildert mit dem entsprechenden Schild (siehe nebenstehendes Foto). „Das bedeutet aber, dass man gar nicht mehr bis zur Ampelkreuzung vorfahren kann. Das ist echt witzig. Gerade in diesem Moment dreht wieder ein Auto um, weil plötzlich die Vollsperrung auftaucht“, so der Leser, der nur den Kopf schütteln kann.

In der Verkehrsbehörde der Stadt ist die Gesamtsituation bekannt, allerdings wurde sie offenbar vollkommen unterschätzt, was die Beschilderung betrifft. Zunächst ist es richtig: Noch bis zum 11. August muss die Hoyerswerdaer Straße an der Stelle der Einbindung der neugebauten, verlängerten Haberkornstraße komplett durchquert werden. Das heißt, hier ist eine Vollsperrung nötig. Damit entfällt die Vorfahrt zur Ampelkreuzung und die anschließende Berganfahrt über die Oststraße in die Stadt. Oberbürgermeister Roland Dantz: „Wir werden für die Pkw solange die Beethovenstraße als Zufahrt ins Zentrum über den Lessingplatz als Umleitung ausweisen.“ Für Lastkraftwagen ist die extrem steile Auffahrt am Fürstenberg natürlich nix. Hier wird man sich wohl oder übel etwas anderes einfallen lassen müssen. Am einfachsten wäre die weiträumigere Umleitung direkt über die Hohe Straße und Oststraße. Die meisten Insider aus Richtung Bautzen nutzen diese ja auch schon jetzt.