Merken

Verheiratet für einen Tag

Das Landhotel Sonnenhof in Ossig lädt zum Kinder- und Familientag ein. Eine alte Tradition wird aufgegriffen.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Ossig. Lange musste Benjamin Brambor seine Lebensgefährtin Franziska Schwitzky nicht überreden bis sie „Ja“ sagte – und das vor vielen Gästen im Biergarten des Landhotels Sonnenhof in Ossig. Der hatte zum Feiertag zum Kinder- und Familientag eingeladen.

Als die typische Hochzeitsmusik für den Einmarsch für Brautpaare erklang, richteten sich alle Augenpaar auf den festlich geschmückten Pavillon. Oliver Rühle war nicht nur für die Musik zuständig, sondern übernahm auch die Aufgabe des Standesbeamten. Über einen roten Teppich gelangte das Paar in den Hochzeits-Pavillon. Ein Zylinder für den Herren und ein Hut für die Dame ließen die spontane Hochzeit auch äußerlich feierlich werden. Benjamin Brambor und Franziska Schwitzky gaben sich nach der kurzen Ansprache des Hobby-Standesbeamten das Jawort und steckten sich die Eheringe an, die künftig von der farblichen Gestaltung und Größe einer Überarbeitung bedürfen. Mit einem Kuss und einer Urkunde wurde die Ehe für einen Tag besiegelt, die um Mitternacht ihre Gültigkeit verlor. Das Hochzeitsbild, das jedes Paar bekommt, soll aber eine bleibende Erinnerung sein.

„Den traditionellen Heiratsmarkt in Diesbar-Seußlitz gibt es seit 2011 nicht mehr. Da wir hier auch ein offizielles Standesamt und viele Hochzeiten haben, wollten wir die Tradition aufgreifen“, sagte Geschäftsführer Markus Weinert. Bis zum Mittag hatten sich bereits zwei Paare getraut. „Wenn unser Angebot angenommen wird, dann wollen wir es zur Tradition werden lassen“, so Weinert.

Auch wenn die Hochzeiten ein Höhepunkt des Kinder- und Familientages waren, so gab es vor allem für die Kinder viele Angebote wie Bogenschießen, Schminken und ein Mäuseroulette. Auch eine Hüpfburg fehlte nicht. Für den Nachmittag hatten sich ein Zauberer, ein Leierkasten- und Stelzenmann angekündigt. „Wir legen viel Wert darauf, dass sich junge Familien oder auch Großeltern, die mit ihren Enkeln kommen, bei uns wohlfühlen. Deshalb haben wir einen großen Abenteuerspielplatz, einen Streichelzoo und eine Wildschafanlage. So wird die Zeit für die Kinder kurzweilig“, sagte Markus Weinert.

Im vergangenen Jahr habe sich der Sonnenhof nicht auf den Männertag vorbereitet, weil er etwas abseits von typischen Wanderstrecken liegt. „Doch da war der Biergarten voll. Deshalb haben wir uns dieses Jahr etwas einfallen lassen“, sagte der Geschäftsführer.

Und so kamen viele Familien, Frauengruppen mit ihren Kindern, deren Männer auf Tour waren, oder eben Radfahrer. Auch Herrengruppen wie die „Reisegruppe Haßlau“ waren unterwegs. Der Sonnenhof war ihre erste Station. Für sie ging es weiter in den Waldgasthof „Zur Margarethenmühle“ und die Gaststätte am Kaiserbach. „Im Sonnenhof war es sehr schön, aber wir müssen weiterziehen“, sagte einer der Männer.

Für interessierte Pedalritter hatte das Zweiradcenter aus Döbeln E-Bikes sowohl für Erwachsene als auch für Kinder mitgebracht, die getestet werden durften. „Die Ossiger Berger sind schon eine gute sportliche Herausforderung“, sagte Weinert.

Benjamin Brambor und seine Angetraute genossen derweil ihr Eheglück für einen Tag, während Tochter Hannah (3) mit ihrem großen Bruder Richard gern die Angebote auf dem Sonnenhof ausprobierten. „Es ist schon eine tolle Sache, die hier auf die Beine gestellt wurde. Was Markus Weinert und sein Team anpacken, hat Hand und Fuß. Davon konnten wir uns mehrfach überzeugen“, sagte Benjamin Brambor. Es sei wichtig, dass es so etwas gibt und auch von den Gästen angenommen werde. Es sei ein echter Mehrwert für die Region, so der Unternehmer.

Doch nicht nur im Sonnenhof waren Männertagsgäste willkommen. So waren unter anderem die Angler in Limmritz und in Steina, der Feuerwehrverein Westewitz/Großweitzschen, die Heimatvereine in Jahna, Schrebitz und Mockritz sowie die Mitglieder des Vereins Kulturdenkmal ehemaliger Gasthof Wilder Mann in Ostrau auf Wanderer und Radfahrer eingestellt. Die Ehrenamtlichen boten einen Platz zum Verweilen sowie kühle Getränke an.