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Vergissmeinnicht bleibt lebendig

Eine Nachbarschaftsinitiative und Heimfreunde arbeiten an einem Steinaer Platz mit Geschichte. Dafür brauchen sie jetzt viele Stimmen.

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Von Reiner Hanke

Steina. Momentan ist noch viel Platz für Ideen auf dem Vergissmeinnichtplatz in Steina. Der sieht derzeit ein bisschen trostlos aus. Das soll nicht so bleiben. Eine Nachbarschaftsinitiative und der Heimatverein haben das Heft des Handelns übernommen. „Aufgrund der schlechten finanziellen Lage von Steina versuchen wir nun, die nötigen Gelder zu organisieren“, erklärt Anne Wunderlich von der Nachbarschaftsinitiative. Die ist breit aufgestellt. 13 Familien mischen mittlerweile mit. Vor etwa fünf Jahren ist die frühere Gaststätte „Vergissmeinnicht“ abgerissen worden. Der Gasthof war eine Stätte der Begegnung. Und anknüpfend daran soll das auch der Platz werden, ein lebendiger Ort, an dem sich Jung und Alt treffen. Und was könnte lebendiger als ein Spielplatz sein.

Der gestalterische Plan stehe, so Anne Wunderlich. Eine Tischtennisplatte, ein Klettergerüst, zwei Federtiere zum Wippen, Bänke zum Verweilen gehören dazu und ein Spielplatzhäuschen. Außerdem soll eine feste Feuerstelle entstehen, um die man sich bei geselligen Anlässen versammeln kann. Doch Anne Wunderlich geht es jetzt vordringlich um den Spielplatzbereich. Für den gibt es schon eine gewisse Basis. Beim Aufbau wollen die Nachbarn vieles selbst erledigen. Der kreisrunde Platz für das Klettergerüst ist bereits umrissen: „Wir haben die Gelegenheit genutzt, als ein Bagger im Dorf war“, sagt Anne Wunderlich. Demnächst sollen die Fundamente folgen. Das Klettergerüst sponsorte ein Steinaer Bürger. Das sei schon da.

Ebenso die Tischtennisplatte. Die ist gebraucht und muss noch aufgearbeitet werden. Ebenso wie das Spielhaus. Das hat eine ganz besondere Geschichte. Die Steinaer sicherten es sich aus einem Tierpark, als dort um- und neu gestaltet wurde. Der Gemeinde-Bauhof kümmerte sich um den Transport. Denn die Nachbarschaftsinitiative arbeitet eng mit der Gemeinde zusammen. Jetzt müsse das künftige Häuschen noch ein bisschen umgebaut und aufgemöbelt werden.

Damit ist der Spielplatz aber noch längst nicht komplett, Tüv-gerecht und verkehrssicher. Mit 5 000 Euro rechnen die Initiatoren, die mindestens gebraucht werden. Der Betrag sei nach oben offen. Deshalb haben sich die Steinaer an der Spielplatzinitiative eines Getränkeherstellers und des Deutschen Kinderhilfswerks beteiligt. Dem Sieger winken 10 000 Euro. Um einen Spitzenplatz zu erreichen, braucht die Nachbarschaftsinitiative aber Unterstützung. Noch bis 30. September kann für das Steinaer Projekt im Internet abgestimmt werden. Derzeit liegen die Steinaer im Bereich bis Platz 15 – mit 2 500 Euro dotiert. Dort würden sie sich gern halten.

Das Geld wird zum Beispiel für einen Zaun gebraucht. Der ist die Voraussetzung, um den Spielplatz in Betrieb nehmen zu dürfen. Der werde sehr kostspielig wegen der hohen Anforderungen. So würden sich die Beteiligten auch noch über Spenden außerhalb der Aktion freuen. Ein Unterstand an der Bushaltestelle sei auch noch geplant und ein Denkmal, das an den früheren Gasthof erinnert. Hier gab es schöne Veranstaltungen. In Erinnerung bleibt aber auch der wohl schwärzeste Tag in der Geschichte: Jene Panik, die 1977 während einer Disco-Veranstaltung ausbrach. Drei junge Leute kamen damals ums Leben.

Bis zum 30. September kann jeder unter www.fsi.fanta.de angemeldete Teilnehmer einmal pro Kalendertag für seinen Favoriten unter den Spielplatzprojekten abstimmen.