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Verein bringt Flüchtlinge in Arbeit

Der Verein Be-Greifen will jugendlichen Ausländern bei der Vermittlung von Praktika helfen. Dafür bekommt er Fördergeld.

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© Frank Korn

Von Frank Korn

Klosterbuch. Wenn Flüchtlinge in der ländlichen Region gelandet sind, dann sollen sie möglichst auch dort beschäftigt werden. Diese Auffassung vertritt Elsbeth Pohl-Roux, Vorsitzende des Vereins Be-Greifen in Klosterbuch. Damit das funktioniert, müssen viele Leute an einem Strang ziehen, und das Vorhaben muss auch mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet sein. Der Förderverein Be-Greifen, Christlich-Kulturelles Forum für Menschen mit Behinderung und deren Freunde, so der volle Vereinsname, hat für das Projekt „Beschäftigungen von Flüchtlingen in der ländlichen Region“ einen Fördermittelbescheid über 10 000 Euro erhalten. Das Geld wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) zur Verfügung gestellt.

Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU) überbrachte den Fördermittelbescheid am Montag. „Im ländlichen Raum gelingt eben das, was auf persönlichen, individuellen und kontinuierlichen Kontakten beruht, besser, als in Städten, wo vieles in der Masse untergeht. Dazu gehört auch die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt“, sagt Veronika Bellmann. Schließlich schlage der Fachkräftemangel im ländlichen Raum besonders hart zu. „Da sind diejenigen willkommen, die diese Lücken füllen, sich aber gleichzeitig auch ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen“, so Bellmann weiter. Dieser Ansatz ist es auch, den der Verein Be-Greifen verfolgt. „Wir wollen die Jugendlichen in Arbeit bringen“, sagt Elsbeth Pohl-Roux. Das Projekt startet im November und ist bis August 2018 geplant. Minderjährige Flüchtlinge sollen Praktika in verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben oder Firmen für Garten- und Landschaftsbau absolvieren. Die Unterbringung der Jugendlichen für diese Zeit erfolgt in Klosterbuch. „Interessierte Betriebe können sich gern bei uns melden“, sagt Pohl-Roux.

In den vergangenen Jahren hat der Verein viel für die Integration von Flüchtlingen getan. Im vergangenen Jahr ist er dafür mit dem Sächsischen Integrationspreis ausgezeichnet worden. Der Verein hat nicht nur Jugendliche bei sich aufgenommen, sondern in einem Projekt den jugendlichen Flüchtlingen die ländliche Region nahegebracht. „Viele Jungs wollen Autos bauen. Wir vermitteln ihnen, dass es auch auf dem Land interessante Berufe gibt“, sagt Projektleiterin Vicky Behnisch. Jeweils eine Woche lebten die geflüchteten Jugendlichen, die aus verschiedenen Einrichtungen in Mittelsachsen kamen, auf dem Archehof in Klosterbuch. Vier Kurse liefen während der Sommerferien, zwei weitere folgen zum Abschluss in den Herbstferien. Das Projekt „Beschäftigung von Flüchtlingen in der ländlichen Region“ schließt daran an und schafft praktisch einen nahtlosen Übergang.

Weitere Informationen über Förderverein Be-Greifen, Telefon 034321 68137.