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Urlaub mit fahrbarem Hausersatz

Dafür interessieren sich vor allem Ältere. Der bisher am weitesten angereiste Kunde von Sachsen Caravan war Schwede.

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© André Braun

Von Romy Stein

Döbeln. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt befindet sich das Team der Sachsen Caravan GmbH mitten in der Saison für Wohnmobile. Mancher plant zum Jahreswechsel bereits den nächsten Sommerurlaub. Passend dazu fand am Wochenende die Hausmesse Sachsen Caravan Döbeln statt, bei der an der Fichtestraße teilintegrierte und integrierte Wohnmobile sowie zahlreiche Kastenwagen präsentiert wurden.

„Im Moment gehören die Älteren und Ruheständler noch zur überwiegenden Kundengruppe, aber auch junge Familien interessieren sich immer mehr für den fahrbaren Hausersatz. Der Jüngste war bisher ein 23-Jähriger, der beim Messeauftritt 2016 ein Fahrzeug kaufte,“ beschreibt André Seidel, Verkäufer bei Sachsen-Caravan GmbH E.H., die sich veränderte Zielgruppe.

Ein Sondermodell wie das der Marke Pössl spiegelt die Bedürfnisse der Kunden wieder, die flexible und funktionale Ausstattung ebenso wie ausreichend Wohlfühlraum wünschen. Mit Schwenkbad, herausfahrbarem Kleiderschrank sowie intelligenter Innenraumnutzung war dieser Typ innerhalb kurzer Zeit weg und kann erst im nächsten Jahr wieder vom Hersteller geliefert werden.

Die Kunden von Sachsen Caravan Döbeln kommen aus ganz Deutschland. Ein Schwede ist der bisher am weitesten gereiste Käufer. Die Reiseziele und -formen sind so individuell wie die Menschen selbst. Manche nutzen ihren Wohnwagen regelmäßig für Wochenendtrips innerhalb Deutschlands, andere fahren während ihres Jahresurlaubs innerhalb Europas umher. Gerade weil Reisemobile kein regionales Produkt sind und einiger Beratung und Recherche bedürfen, selektieren Interessenten meist online. Unter etwa 600 Händlern stehen die Döbelner in den Bewertungsportalen weit oben.

Für Senior-Consultant Roland Einert, der das Sachsen-Caravan-Team seit 15 Jahren unterstützt, ist dies ganz logisch: „Der Kauf eines Reisemobil ist emotional, schließlich geht es um die schönste Zeit im Jahr. Mit unserem Autoschlüssel verbinden wir Alltag oder den Weg zur Arbeit. Nimmt man hingegen den Schlüssel des Wohnwagens in die Hand, kommt augenblicklich Freude auf.“ Von der Qualität und Fachkenntnis der Mannschaft ist Einert überzeugt. Neben der Beratung und dem Verkauf gehört die Instandhaltung und Wartung in den eigenen Werkstätten dazu.

In Schuss halten möchte das Ehepaar Burkhardt (70) seinen Wohnwagen vor allem jetzt im Winter. Die Rentner entdeckten 1990 den Senftenberger See für sich. Dort parkt ihr TEC Wohnwagen mit einfacher Ausstattung auch heute. Monatlich verbringen sie mindestens eine Woche darin. „Das Schöne ist die Unabhängigkeit. Im Hotel müsste man sich an Zeiten halten. Wir sind so aber völlig frei in der Tagesgestaltung,“ resümiert das Paar. Neben der Erholung sind die Aufenthalte auch ihr Rezept, um jung und in Bewegung zu bleiben. Mit dem Rad und auf Wandertouren sind sie dann häufiger unterwegs als zuhause und erfreuen sich an Tierbeobachtungen. „Es kommt vor, dass wir mit dem Fuchs baden gehen“, so Bernd Burkhardt. Ein weiterer Genuss, den man im Hotel nicht hätte, die Nähe zur Natur. Angefangen hat ihre Campingleidenschaft schon in jungen Jahren, damals noch im Zelt. Später nutzen sie das Klappfix, ein Wohnzeltanhänger, der mit wenigen Handgriffen zum Zelt wurde. Ihre Urlaube verbrachten sie früher in Mirow am Rätzsee, beide Söhne wuchsen quasi auf dem Campingplatz auf. Heute bekommen sie im Urlaub Besuch von ihren Enkeln. Als generationsübergreifend empfindet auch André Seidel das Geschäft rund ums Reisemobil. Oft besprechen sich Interessenten mit ihren Kindern, weil sie das Fahrzeug gemeinsam anschaffen und später gemeinsam oder abwechselnd nutzen.