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Unbekanntes aus der Dresdner Geschichte

Im Stadtarchiv lagern viele Geschichten, von denen bisher kaum jemand weiß. Archivare haben sie herausgesucht und ein Buch daraus gemacht.

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Von Ralf Hübner

Die Geschichten von einem kopflosen Reiter in der Dresdner Heide, von Unzucht am Hofe von Kurfürst Moritz oder von der ersten öffentlichen Bedürfnisanstalt für Frauen an der Parkstraße von 1878 – zugleich das erste öffentliche Wasserklosett Dresdens – sind jetzt vom Stadtarchiv in einem Buch herausgegeben worden. Unter dem Titel „in civitate nostra Dreseden“ – in unserer Stadt Dresden – werden laut Projektleiterin, Carola Schauer Fachleute und Geschichtsinteressierte zu eine Reise der besonderen Art durch 800 Jahre Stadtgeschichte eingeladen. Von Scheintoten im 17. Jahrhundert wird berichtet, von der Dresdner Modeakademie, es geht um Zeitungsgeschichte und um die erste elektrische Straßenbahn. Der repräsentative Band enthält auf 170 Seiten 46 Beiträgen sowie 59 Abbildungen. Er erscheint mit einer Auflage von 750 Exemplaren und ist zunächst nur im Stadtarchiv erhältlich.

Parallel dazu öffnet am Montag im Stadtarchiv die Ausstellung zum Buch. Sie zeigt einen Teil der Archivalien, von denen dort berichtet wird, geht aber auch darüber hinaus. Gezeigt werden unter anderem ein Modell der Prager Straße aus den 1980er-Jahren oder die Welterbeurkunde sowie Bilder vom ehemaligen Café Reale auf der Brühlschen Terrasse. Das Buch sei spannend und räume mit Mythen und Legenden auf, sagte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). Es sei Teil der Kulturhauptstadtbewerbung Dresdens.

Das Buch „in civitate nostra Dreseden“ kann ab 5. Dezember 2017 zum Preis von 35 Euro im Stadtarchiv erworben und über das Internet bestellt werden.