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Übernachtungsgäste auf dem Brand künftig willkommen

Auf dem schönsten Balkon der Sächsischen Schweiz in Hohnstein haben Bauarbeiten begonnen. Bis dahin war es eine Zitterpartie.

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© Archiv: Marko Förster

Von Anja Weber

Hohnstein. Reichlich 170 Jahre hat die Brandbaude in Hohnstein auf dem Buckel. Und den meisten Sächsische-Schweiz-Reisenden dürfte sie wegen der schönen Aussicht bekannt sein. Dank des Dresdners Michael Dora, der seit 2006 Eigentümer der Baude ist, hat diese auch weiter überlebt.

Nach einem ersten großen Bauabschnitt nach der Wiedereröffnung soll nun ein zweiter folgen. Etwa fünf Jahre Vorbereitungszeit wurden benötigt. „Es ist in den letzten Jahren nicht immer alles glatt gelaufen. Aber jetzt können wir weitermachen“, sagt Michael Dora. Vor allem die Finanzierung habe Probleme bereitet. Der Plan, das Steinhaus zu sanieren sowie das Haus Rosel steht schon lange, die Arbeiten sind bitter nötig. Vor allem, weil man auf dem Balkon Hohnsteins, wie die Brandbaude auch genannt wird, gern Übernachtungsgäste beherbergen möchte. „Das läuft derzeit alles auf Sparflamme. Aber es gibt viele Anfragen“, sagt Eigentümer Dora. Doch in dem jetzigen Zustand könne man das kaum anbieten. Im Steinhaus herrscht noch das Flair aus DDR-Zeiten. Und das Haus Rosel steht leer und wird zum Teil als Lagerplatz genutzt. Deshalb reifte der Plan, beide Gebäude zu sanieren, und zwar so, dass sie den Anforderungen des Nationalparks und des Denkmalschutzes gerecht werden. Im Steinhaus sollen acht Ferienwohnungen entstehen. Damit die Gäste die spektakuläre Aussicht auch richtig genießen können, wird um das Haus herum ein Balkon angebaut, angelehnt an den Schweizer Stil, den einige Gebäude in der Sächsischen Schweiz haben.

Das Haus Rosel diente früher als Remise zum Unterstellen von Kutschen und Pferden. Geplant ist, auch hier Unterkünfte für Übernachtungsgäste zu schaffen. Es könne künftig komplett als Ferienhaus für etwa 16 Personen vermietet werden, sagt Michael Dora. Im Untergeschoss wird eine behindertengerechte Ferienwohnung eingerichtet.

Geschichte der Brandbaude

1738 meißelt der Dichter Moritz August von Thümmel ein Gedicht in die Wand einer Grotte am Brand, welches noch heute zu lesen ist.

1835 werden erstmals in einer Hütte Erfrischungen angeboten.

1877 wird das Objekt verpachtet und als solches bis 1945 weitergeführt.

1953 geht die Gaststätte in HO-Eigentum über. Das Haus Rosel wird als Betriebsferienheim genutzt. Zu DDR-Zeiten verkehrten hier vor allem Funktionäre.

1991 wird die Gaststätte dann privatisiert.

2006 übernimmt der Dresdner Michael Dora den gesamten Komplex. Nach Umbauten wird die Baude 2007 wieder eröffnet. (SZ)

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Mit den Bauarbeiten am Steinhaus wurde bereits begonnen. Im kommenden Monat soll dann im Haus Rosel angefangen werden. Das Hauptaugenmerk liege aber auf dem Steinhaus. Das soll so schnell wie möglich fertig werden. Die Kosten für die beiden Vorhaben belaufen sich auf 996 000 Euro. 25 Prozent davon bekommt der Unternehmer als Zuschuss. Aus eigenen Mittel sollen im Zuge der Bauarbeiten auch die Toiletten an der Gaststätte mit erneuert werden. Die sind in einem schlechten Zustand. „Ich weiß, die gehören mit zu den Sorgenkindern. Deshalb sollen sie nun auch modernisiert werden“, sagt Michael Dora.