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Über 5 000 bei Demo gegen „Islamisierung“

Erneut folgen viele dem Aufruf der Pegida-Initiative und demonstrieren gegen eine vermeintliche Überfremdung. Es war die sechste Demonstration dieser Art in der Innenstadt seit Mitte Oktober.

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© Robert Michael

Dresden. Noch immer haben die Anti-Islam-Demonstrationen in Dresden einen großen Zustrom. Hinter dem Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) versammelten sich am Montagabend nach Polizeiangaben rund 5 500 Menschen. Es war die sechste Demonstration dieser Art in der Innenstadt seit Mitte Oktober.

Noch immer haben die Anti-Islam-Demos in Dresden einen großen Zustrom.
Noch immer haben die Anti-Islam-Demos in Dresden einen großen Zustrom. © Robert Michael
Rund 5500 Teilnehmer versammelten sich nach Polizeiangaben bei der sechsten Demo dieser Art.
Rund 5500 Teilnehmer versammelten sich nach Polizeiangaben bei der sechsten Demo dieser Art. © dpa
Redner Lutz Bachmann auf dem Theaterplatz.
Redner Lutz Bachmann auf dem Theaterplatz. © Robert Michael
Etwa 400 Gegendemonstranten skandierten am Theaterplatz unter dem Motto „Gegen Heimat, gegen Volk, gegen Vaterland“ in Rufnähe gegen das Bündnis.
Etwa 400 Gegendemonstranten skandierten am Theaterplatz unter dem Motto „Gegen Heimat, gegen Volk, gegen Vaterland“ in Rufnähe gegen das Bündnis. © Robert Michael

Redner Lutz Bachmann sagte, das Bündnis sei für die Aufnahme von Kriegs-, aber für eine konsequente Abschiebung von Wirtschaftsflüchtlingen und Straftätern. Pegida hat seine Teilnehmerzahl wöchentlich jeweils fast verdoppelt. Etwa 400 Gegendemonstranten skandierten am Theaterplatz unter dem Motto „Gegen Heimat, gegen Volk, gegen Vaterland“ in Rufnähe gegen das Bündnis. Etwa 370 Polizisten sicherten die Demonstration ab.

Eine von Innenminister Markus Ulbig (CDU) angekündigte Polizei-Sondereinheit Asyl ist unterdessen auf scharfe Kritik gestoßen. Der Dresdner SPD-Chef Christian Avenarius sagte, der Vorschlag lasse auf eine Missachtung der Arbeit der sächsischen Polizei schließen. Die von Asylbewerbern begangenen Straftaten machten im Gesamtbild einen verschwindend geringen Teil aus. Die geplante Sondereinheit soll laut Ulbig gegen straffällig gewordene Asylsuchende vorgehen.

Auf Einladung von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) haben gestern Abend mehrere Mitglieder seines Kabinetts mit Landräten, Oberbürgermeistern und Behörden-Vertretern über die Unterbringung von Flüchtlingen beraten. Heute sollen Ergebnisse des Treffens präsentiert werden. (SZ)