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Turnhalle für fünf Millionen Euro

Der Hallenneubau im Spitzgrund ist eine der größten Investitionen in den nächsten Jahren. Der Zeitplan ist eng.

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© Norbert Millauer

Von Peggy Zill

Coswig. Eine Turnhalle gehört eigentlich zu jeder Schule. Am Bildungszentrum West teilen sich drei Schulen eine kleine Einfeldhalle. Sport nach Lehrplan ist für die Oberschüler der evangelischen Schule deshalb nicht möglich. Drei Stunden pro Woche und Klasse sind vorgeschrieben. „Wir bekommen nur die Stunden, die die Förderschule nicht braucht. Mit den Oberschülern müssen wir deshalb auf andere Hallen ausweichen“, erklärt Geschäftsführerin Annett Schenke. Weil es auch außen nur eine Sportanlage gibt, können die Stunden nicht einfach ins Freie verlegt werden. „Wir kompensieren das durch Sportlager“, so Schenke. Die achte und neunte Klasse macht eine Woche Wasser- oder Wintersport.

Die neue Halle passt sich ans Gelände des Schulzentrums an und hat für jede Schule einen separaten Eingang.
Die neue Halle passt sich ans Gelände des Schulzentrums an und hat für jede Schule einen separaten Eingang. © Stadt Coswig/RiegerArchitektur

Da auch die anderen Hallen stark belegt sind und es in Coswig Jahr für Jahr mehr Schüler werden, wird es auch für die Freizeitsportler eng. Deshalb musste eine andere Lösung gefunden werden. Weil eine Erweiterung der alten Halle nicht möglich ist, wird nun der Neubau einer Zweifeldhalle, die sich Förderschule und evangelische Schule teilen, geplant. Rund fünf Millionen Euro kostet das. Die Stadt Coswig und der Landkreis Meißen als Schulträger des Förderschulzentrums Peter Rosegger teilen sich den Eigenanteil.

Nach Schulschluss kann die neue Halle von den Freizeitsportlern genutzt werden. „Und die Halle des Gymnasiums wird entlastet“, erklärt Bürgermeister Thomas Schubert. Da bestimmte Sportarten damit nicht mehr zwingend auf die Dreifeldsporthalle des Gymnasiums angewiesen sind.

Der Zeitplan ist eng. Die Ausschreibung soll im Winter erfolgen und schon vorher Baufreiheit geschaffen werden. Baubeginn ist in den Winterferien. Ein Jahr später können die Schulen die neue Halle nutzen. „Danach machen wir die Außenanlagen und reißen die alte Halle weg“, so Thomas Schubert. Auf dieser Fläche wird der Schulhof erweitert und eine sogenannte Gymnastikwiese angelegt.

In die Planung sind die Anforderungen der verschiedenen Nutzer eingeflossen, wie zum Beispiel getrennte Umkleidebereiche, getrennte Geräteräume und separate Zugänge. Die Sozialräume sind auf zwei Etagen angelegt und es gibt einen Fahrstuhl. Die notwendigen 32 Stellplätze konnten sowohl entlang des Sachsenlaufweges als auch auf dem verbliebenen Restgrundstück angeordnet werden, sodass kein Eingriff in das benachbarte Waldgrundstück erforderlich war.

Den Antrag auf Fördermittel hat die Stadt bereits gestellt. Die rund drei Millionen Euro Eigenanteil teilen sich Coswig und der Landkreis. Wie die neue Halle heißen wird, entscheiden später die Stadträte. Peter Rosegger, ein österreichischer Schriftsteller und Poet, muss laut Thomas Schubert nicht zwingend darin vorkommen. „Wir freuen uns sehr auf die neue Halle. In der wir uns endlich frei bewegen können, ohne auf die Uhr zu schauen“, sagt Annett Schenke.