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Trauer um Henry Arnhold

Arnhold war einer der ehemaligen Dresdner, die mit dem Herzen an ihrer Geburtsstadt hängen. Er hat sich vielfach engagiert, für die Wissenschaft, die Museen und die Verständigung.

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© Oliver Killig/dpa

Dresden. Der aus Dresden stammende US-amerikanische Bankier und Mäzen Henry Arnhold ist tot. Er starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 96 Jahren in New York, wie die dortige New School for Social Research auf dpa-Anfrage mittelte, zu deren Förderern er gehörte.

Trauer herrschte auch in Arnholds Heimatstadt. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden, würdigte „Weisheit, Engagement, großes Herz, Fröhlichkeit und vor allem Verzeihen-Können“ des Mannes, der in der Nazizeit aus der Stadt vertrieben worden war. Trotz der schlimmen Jugenderfahrungen habe er sich nach 1990 immer wieder für seine Heimatstadt und die TUD engagiert, die ihn 2011 zum Ehrensenator machte.

Auf Initiative Arnholds können Studierende der TU Dresden ein Jahr an der New School in New York verbringen. „Seinem unvergleichlichen Engagement und seinem philanthropischen Geist verdanken wir in Dresden unendlich viel“, sagte der Dresdner Leiter der einmaligen Kooperation, Hans Vorländer. Arnhold spendete zudem beträchtliche Geldbeträge an die Elbe, auch für den Wiederaufbau der Frauenkirche, die Neue Synagoge und die Staatlichen Kunstsammlungen.

Arnhold stammte aus der berühmten Dresdner Bankiersfamilie, die vor 1945 in der Elbestadt und Berlin eine große Rolle in Wirtschaft und Wissenschaft sowie auf sozialem und kulturellem Gebiet eine große Rolle spielte. Das Bankhaus Gebr. Arnhold gehörte bis zur Enteignung durch die Nazis zu Deutschlands größten Privatbanken, später baute die Familie das Bankhaus in New York neu auf. (dpa)