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Training für Vierbeiner

Der Innenminister Sachsens, Roland Wöller, besucht die Hundeschule der sächsischen Polizei in Naustadt.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. Die Hündin läuft aufgeregt durch den kahlen Raum und riecht an den runden Öffnungen, die in zwei Wänden angebracht sind. Dann bleibt sie vor einer davon sitzen – gefunden. Hier, an diesen Suchwänden, trainieren die Hundeführer der Hundeschule der sächsischen Polizei im Klipphausener Ortsteil Naustadt das Auffinden von Stoffen wie Brandbeschleuniger oder Drogen.

Die Übung aufmerksam verfolgt hat Roland Wöller, der neue Innenminister und damit oberste Dienstherr der Polizei des Freistaates. Später wird er sagen, dass er nach Naustadt gekommen ist, um mit seinem Besuch die schwere Arbeit der Hundeführer zu würdigen. Eine gute halbe Stunde hat er dafür Zeit. So geht es straff weiter zum nächsten Punkt. Es geht darum, dass eine flüchtende Person durch einen Hund gestellt werden soll. Ein dick wattierter Beamter spielt den Fliehenden. Er wird von einem Hund gestellt und verbellt, bis sein Führer das ganze mit einem einzigen Kommando beendet. Später will sich der Gefasste noch einmal losreißen und der Hund hält ihn selbstständig, ohne weiteres Kommando, am Bein fest.

Weiter geht es zu einem Flachbau, wo 24 Hunde in Zwingern untergebracht werden können, derzeit ist er mit zwölf Tieren belegt. Es gibt eine Futterküche und einen Veterinärraum. Er sei natürlich auch hergekommen, um sich zu informieren, erklärt Minister Wöller. Und so erfährt er, dass die Spür- und Sprengstoffhunde eine neunwöchige Grundausbildung in Naustadt durchlaufen und dann die normale Ausbildung im Alltag erfolgt. Dass die Tiere im Schnitt neun Jahre im Dienst bleiben und dass sie jedes Jahr daraufhin überprüft werden, ob sie den an sie gestellten Anforderungen noch entsprechen.

Die moderne Arbeit mit den Hunden geht so weit, dass angenommen wird, dass die besten von ihnen sogar in der Lage seien, menschliche DNA, bzw. davon abhängige Gerüche, zu erkennen. Dabei werden nicht wie bei der Arbeit mit Fährtenhunden die von einer Zielperson hinterlassenen Bodenverletzungen gesucht, sondern deren Duftmoleküle. Er habe zum Mantrailing eine Doktorarbeit auf dem Schreibtisch liegen, erklärt der Minister und er hoffe, dass sich so schwere Verbrechen besser aufklären lassen.

Derzeit trainieren, wie schon im Frühjahr, polnische Polizisten mit ihren sächsischen Kollegen in Naustadt. Roland Wöller: „Ich bin froh, dass es so eine gute Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen gibt.“