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Top-Mediziner aus Kleinwachau

Dr. Thomas Mayer und Nils Holert gehören laut Experten- und Patientenmeinung zu den besten deutschen Ärzten im Bereich der Epilepsie-Behandlung.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Liegau-Augustusbad. Sie kommen im Epilepsiezentrum Kleinwachau dieser Tage aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Montagmittag konnte Dr. Thomas Mayer – der Chefarzt der Einrichtung – auf dem Areal an der Wachauer Straße in Liegau den Grundstein für den dringend notwendigen Anbau ans neurologische Krankenhaus des Epilepsiezentrums legen; und am nächsten Dienstag wird er gemeinsam mit seinem Kollegen Nils Holert – Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin im Epilepsiezentrum – dann zum Zeitungskiosk fahren und sich die neueste Ausgabe des Magazins „Focus-Gesundheit“ kaufen. Das Magazin listet Heft für Heft die 2 500 führenden Mediziner Deutschlands auf, die das Recherche-Institut Munich Inquire Media durch Patientenbefragungen und Urteile von Fachkollegen erstellt hat. Insgesamt 46 medizinische Spezialisierungen wurden dabei beleuchtet – und im Bereich „Gehirn und Nerven“, mit dem sich das neue Heft befasst, stehen die beiden Kleinwachauer Mediziner mit ganz oben. Und zählen damit zu den bundesweit besonders empfohlenen Experten bei der Behandlung von Patienten mit Epilepsie.

„Es fühlt sich gut an, weil es eine Anerkennung dafür ist, dass man engagiert seine Arbeit macht“, freut sich Nils Holert. Als Spezialist für Epilepsie gelte man unter den Medizinern oft ein wenig als auf ein eng begrenztes Thema festgelegt, fügt er an. „Dabei ist es ein wirklich breit gefächertes Gebiet, es spielen viele soziale Belange und allgemeinmedizinische Aspekte mit in die Therapie von Epilepsie hinein.“ Und Chefarzt Mayer freut sich vor allem für seinen Kollegen, „dass auch er als Kinderarzt mit auf der Liste steht, der Bereich der Kinder-Epileptologie wird ja häufig vergessen, wenn es um unser Thema geht“, weiß er.

800 000 Deutsche von der Krankheit betroffen

Wobei sich beide auch über die Chance freuen, sagen sie, auf die Krankheit Epilepsie aufmerksam zu machen. Rund 800 000 Deutsche seien von dieser Krankheit betroffen, und doch werde sie stets in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig verdrängt. Zudem nehmen Fachleute an, dass fünf Prozent aller Menschen einmal im Leben einen epileptischen Anfall bekommen. Das wären in Deutschland also rund vier Millionen Betroffene. Dennoch taucht das Thema Epilepsie kaum in der öffentlichen Wahrnehmung auf. Wobei das auch am Erfolg der Mediziner liegt, könnte an dieser Stelle ein wenig ketzerisch eingeflochten werden, denn es gibt viele Patienten, die mit Hilfe moderner Medikamente und Therapien so gut mit ihrer Krankheit umgehen können, dass kaum jemand überhaupt etwas davon bemerkt. Auch im Epilepsiezentrum Kleinwachau wird seit Jahren ein wichtiger Teil für diesen Erfolg beigesteuert. Was im Übrigen auch längst weit über Deutschland hinaus bekannt ist. Nicht nur, dass Dr. Thomas Mayer – als Geschäftsführer im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie – im April die internationale Drei-Länder-Tagung des Verbandes im Internationalen Congress Center in Dresden organisiert hatte, zu der über 1 000 Mediziner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angereist waren. Jetzt hat sich auch eine englische Medizinfirma in Kleinwachau gemeldet, „die ein neues Medikament auf den Markt bringen möchte – und die dafür notwendige Studie und Testreihe mit uns gemeinsam absolvieren will“, verrät der Chefarzt. Und er klingt durchaus ein Stück weit stolz dabei.

Dass die Arbeit des Epilepsiezentrums im Radeberger Ortsteil Liegau-Augustusbad nun mit der Liste im Focus-Sonderheft weiter an Bekanntheit erfährt, begeistert natürlich auch Martin Wallmann als Direktor des Epilepsiezentrums. „Ich weiß natürlich nicht erst seit dieser renommierten Ärzteliste, dass wir hier Top-Mediziner in Kleinwachau haben“, schwärmt er. Und sieht gleichzeitig das Herangehen der Kleinwachauer Ärzte bestätigt, „hier eine ganzheitliche Therapie anzubieten – und eben auch mal das eine Stück Zeit mehr in den Patienten zu investieren, als das an anderen Einrichtungen möglich ist“, beschreibt er.

Eine hochspezialisierte Einrichtung

Das neurologische Krankenhaus des Epilepsiezentrums gehört dabei zu den hochspezialisiertesten Einrichtungen des Landes für Epilepsiepatienten. So haben sich die Mediziner um Dr. Thomas Mayer unter anderem auch auf das sogenannte Video-EEG-Monitoring spezialisiert. In einer Extra-Station – die aktuell sieben Plätze umfasst – wird dabei in gut zweiwöchigen Untersuchungen bei Epilepsiepatienten der genaue Erkrankungsherd im Gehirn aufgespürt. Anschließend kann der „Herd“ an der Uni-Klinik Dresden herausoperiert werden. Mit hohen Heilungs-Chancen. Jedes Jahr werden hier rund tausend Patienten stationär betreut, hinzu kommen rund 3 000 ambulante Patienten. Mit dem derzeit wachsenden Anbau an der Klinik wird die Kapazität des Krankenhauses bis zum Jahresende 2016 auf 56 Betten steigen.

www.kleinwachau.de