Von Thomas Riemer
Großenhain. Allen Spekulationen zum Trotz: Auch im 104. Jahr nach seiner Gründung wird auf dem Großenhainer Flugplatz noch geflogen. Zwar finden die Flugtage inzwischen nur noch aller zwei Jahre statt. Doch das diesjährige Event an diesem Wochenende soll nach dem Wunsch der Veranstalter „eine besondere Jubiläumsveranstaltung rund um die Fliegerei und die militärische Vergangenheit“ werden.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung am Sonnabend und Sonntag wird ein umfangreiches Flugprogramm stehen, das vom Verbandskunstflug bis zum Modellflug alles bietet, was man von einem Großflugtag erwarten kann. Durch eine Ausstellung historischer Flugzeuge und Fahrzeuge, die verschiedenen Rundflugangebote, Panzermitfahrten, die Schausteller- und Kinderwiese inklusive Hüpfburg und viele anderen Angebote „wird das Event zu einem Magnet für die ganze Familie“, so Christine Tomschin von der Mitteldeutschen Verwaltungs- und Veranstaltungsgesellschaft mit Sitz in Altenburg..
Zu den Flugshows werden zahlreiche historische Flugzeuge, bei denen es sich nicht selten um echte Raritäten handelt, am Himmel zu bestaunen sein. Darunter ist eine ZLIN 326A, die weltweit einzige flugfähige Maschine ihres Typs. Von den insgesamt nur fünf gebauten Kunstflugzeugen gelten drei als verschollen, eine weitere ZLIN mit der Typenbezeichnung ZLIN 326B hängt als Ausstellungsstück im Prager Luftfahrtmuseum. In Großenhain wird Werner Tommek, der den Flieger aus dem Cottbuser Luftfahrtmuseum holte und wieder flugfähig machte, dem Publikum einen Einzelkunstflug präsentieren. Eine weitere Rarität ist der Flieger vom Typ Aero 45, in Großenhain gesteuert von Torsten Lohfink.
Wer es noch spektakulärer mag, der darf sich auf Berufspilot Uwe Wendt mit seiner Extra 300L freuen. Der jüngste Kunstflug- und Airshowpilot Nico Niebergall wird mit seiner SF-260 den „alten Hasen“ zeigen, wo der Hammer hängt.
Natürlich dürfen verschiedene Rundflugmöglichkeiten zu einem Flugtag nicht fehlen. Ein besonderer Höhepunkt sind die angebotenen Einführungsflüge mit der einzigen in Deutschland flugfähigen Dornier 28 D2 und dem größten Doppeldecker der Welt, der Antonow AN2.
Doch der Veranstalter legt noch einen drauf – für Kinder und Motorsportinteressierte: Sonnabend und Sonntag zeigt das Aktion- und Monstertruckteam der Gebrüder Frank Stunts mit Motorrädern, Quads, überschlagenden Autos und fliegendem Monstertruck. Wer mutig genug ist, kann sich gern mit auf den Beifahrersitz setzen – und dann wird gedriftet, was das Herz begehrt. Wer auf noch schwerere und beeindruckende Stahlkolosse steht, der kann mit verschiedenen Panzertypen durchs Gelände pflügen.
Eine Hiobsbotschaft indes erreichte die Veranstalter am Dienstag. „Leider hat die Bundeswehr kurzfristige politische Flüge zugewiesen bekommen, die die geplante Teilnahme der Transall C-160 und dem Transporthubschrauber „Superpuma“ Cougar AS532 unmöglich macht“, so Christine Tomschin. Natürlich würden die jeweiligen Geschwader diese Entscheidung bedauern. Doch als Veranstalter müsse man derartige Absagen ebenso akzeptieren wie eventuell kurzfristige Ausfälle aus technischen oder Wettergründen, so Tomschin.