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Tödlicher Unfall gibt Rätsel auf

Zwei Männer starben Anfang Juli auf der S 89 bei Nieska. Nun liegt ein Gutachten vor, das Aussagen zum Unfallhergang macht.

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© Archiv/Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz. Was ist an jenem Montagabend auf der Staatsstraße S 89 bei Nieska passiert? Das fragten sich nicht nur Polizisten und Rettungskräfte, die nach dem verheerenden Unfall vom 3. Juli vor Ort waren. Fest stand seinerzeit so viel: Zwei Männer hatten bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren. Ursache war ein allem Anschein nach extrem heftiger Zusammenstoß des 38 Jahre alten Motorradfahrers mit dem drei Jahre jüngeren Radfahrer auf der langen Geraden vorm Ortseingang Nieska.

Nun liegt der Staatsanwaltschaft Dresden ein Gutachten vor, das Aussagen zum Hergang des Unfalls trifft. „Im Wesentlichen ist danach davon auszugehen, dass die Kollision in der Mitte der Fahrbahn erfolgte“, teilt Staatsanwaltschafts-Sprecher Steve Schulze-Reinhold mit.

Beim Zusammenstoß soll der Motorradfahrer zwischen 70 und 90 Stundenkilometer schneller unterwegs gewesen sein, als an dieser Stelle eigentlich zulässig. „Die Geschwindigkeit des Krads wurde mit 170 bis 190 km/h ermittelt“, so der Behördensprecher.

Rätselhaft ist für die Ermittler, warum der 35 Jahre alte Fahrradfahrer – der wie der Motorradfahrer in Richtung Nieska fuhr – die Fahrbahn querte. „Nach dem unfallanalytischen Sachverständigengutachten bewegte sich der Fahrradfahrer gegenüber dem Fahrbahnverlauf in linksorientierter Fahrlinie, etwa 35 Grad.“ Das Motorrad sei „fahrbahnmittig“ unterwegs gewesen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steht auch eine rechtsmedizinische Begutachtung noch aus. Diese soll die Todesursache der Beteiligten klären und ob beispielsweise die Fahrtüchtigkeit durch Alkohol- oder Drogenkonsum beeinträchtigt war.