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Tochter von Carl Lohse verstorben

Mit Gerda Sieber verliert die Stadt eine Sachverwalterin städtischen Erbes. Sie wird in Bischofswerda beigesetzt.

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© privat

Bischofswerda. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Gerda Sieber, die Tochter des in Bischofswerda, der Oberlausitz und darüber hinaus bekannt gewordenen Malers Carl Lohse, am 26. April 2016 in Jena verstorben. Auf eigenen Wunsch wird sie auf dem Alten Friedhof in Bischofswerda in der Scheumannschen Familiengrabstätte beigesetzt. Die Beisetzung findet am Freitag um 15 Uhr statt. Das teilte die Familie mit. Zu einer Gedenkstunde sind Kunst- und Galeriefreunde am Freitag ab 16 Uhr in die Carl-Lohse-Galerie an der Dresdner Straße 1 in Bischofswerda eingeladen. Das teilte der Künstler Falk Nützsche aus Bischofswerda mit, ein Lohse-Kenner und -Freund sowie einer der Engagiertesten im Bewahren von Lohses Kunst.

Im Mai 2015 begannen in Bischofswerda die Feierlichkeiten zum Carl-Lohse-Jahr. Gerda Sieber, damals 84, unterstützte tatkräftig und sachkundig alle Vorhaben im Jubiläumsjahr. Zur Wiedereröffnung der neu gestalteten Carl-Lohse-Galerie stand sie mit Erzählungen aus dem Leben ihres bekannten Vaters im Mittelpunkt eines MDR-Fernsehberichts. Bereits seit den 1970er-Jahren betreute Gerda Sieber engagiert das Erbe ihres Vaters. Uneigennützig beförderte sie jegliche Aktivitäten von Museen, Galerien und Privatpersonen, so auch die der 1990 gegründeten Bürgerinitiative IG Carl Lohse in Bischofswerda. Diese gipfelten im Aufbau der Lohse-Galerie im Bischofssitz. Deren Eröffnung im September 1993 war für Gerda Sieber und ihre Schwester Maria Gundlach eine besondere Freude und Würdigung. Die Stadt Bischofswerda erhielt damals einen großen Teil der Werke von Carl Lohse als Schenkung. Bis zuletzt blieb Gerda Sieber der Stadt und der Galerie sowie dem Museums- und Geschichtsverein als Sachverwalter des städtischen Erbes auf das Engste verbunden. (szo)