Merken

Tiere vom Problemhof gehen für 2.000 Euro weg

60 Schweine und eine Menge Geflügel aus Kohlwesa fanden zur Versteigerung nur einen Interessenten.

Teilen
Folgen
NEU!
© Uwe Soeder

Bautzen. 60 Schweine, dabei zwei ferkelführende Sauen, und sechs unkastrierte Eber wurden am Donnerstag im Landratsamt Bautzen versteigert. Der einzige Interessent wollte wohl vor allem die Schweine haben. Aber er musste auch die 16 Gössel, 33 Gänse und 21 Enten sowie Puten und Hühner erwerben. Das Landratsamt hatte die Tiere als Gesamtpaket zur Versteigerung ausgeschrieben. Sie stammen von einem verwahrlosten Hof in Kohlwesa. Gezahlt hat der Tierhalter aus dem Kreis Bautzen dafür 2.000 Euro.

Fotos von der Räumung des Problemhofes

Laut Landratsamt haben die Tiere „einen mäßigen Ernährungszustand“ und sind nicht immer dem Alter entsprechend entwickelt. Die Schweine wurden gegen Räude behandelt, daher dürfen sie bis zum 21. Juni nicht geschlachtet werden. Auch andere Dinge muss der neue Besitzer beachten. Offensichtlich, so Landkreis-Sprecher Gernot Schweitzer, wusste er, woher die Tiere kamen. Das Landratsamt hatte Ende Mai die Notbremse gezogen. Als eine eigentlich angekündigte Zwangsräumung des gesamten Hofes nicht stattgefunden hat, griff das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt zu. Die Tiere wurden von dem vermüllten Hof geholt. Dem Tierhalter, der sich weigert, die Mietkündigung durch den Eigentümer zu akzeptieren, wurde ein Tierhaltungsgebot auf unbestimmte Zeit ausgesprochen.

„Das in der Versteigerung bezahlte Geld deckt knapp die Hälfte der aufgelaufenen Kosten für Abtransport und die bisherige Unterbringung der Tiere“, sagt Gernot Schweitzer. (SZ/kf)