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Theatermacher machen mehr als Theater

Vor zehn Jahren wurde aus einer Idee ein Projekt. Heute spielen in Pirna 49 Akteure in sechs Gruppen. Bald werden es noch mehr.

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© Marko Förster

Von Heike Sabel

Pirna. Theater machen: Irgendwie machen das Kinder ständig, so oder so. Vor zehn Jahren wusste trotzdem mancher nichts mit der Idee der Theatermacher anzufangen. Zumal da auch noch gar nicht Theater gespielt wurde. Es begann mit ein paar Schulanfängern, mit denen in der Bibliothek Pirna und mit den Soroptimisten gelesen, gespielt und gewandert wurde. Daraus entwickelte sich die erste Gruppe mit zehn Kindern, die im Copitzer Famil-Zentrum mit Theaterpädagogen Christian Schmidt spielte. Heute haben die Theatermacher sechs Gruppen mit 49 Akteuren von Kindern bis zu Erwachsenen. Die feiern am Sonnabend das Zehnjährige der Theatermacher – natürlich mit Theater.

Es ist das zweite Jubiläum binnen kurzer Zeit. Im April wurde Initiatorin Barbara Hirsch 80. Sie wollte Kindern auf ihrem Weg helfen und dachte, das funktioniert am besten mit Kunst und Kultur. Aber nicht fertige Stücke anderer einstudieren, sondern sie selbst entwickeln. Von Anfang an haben sich die Schauspieler so mit ihren Themen auseinandergesetzt. Beispiel die Crisps-Gruppe.

Sie ist die älteste bei den Theatermachern und mit ihr sind auch die Spieler älter geworden. Für ihr aktuelles Stück „Splitter am Meer“ fragten sie sich, welche Art von Rollen sie immer wieder gern spielen und was das Gegenteil davon, also eine größere Herausforderung wäre. Die Spieler besuchen sich gegenseitig auf ihren Inseln und erleben dort Verschiedenes. In dieser Idee findet sich auch Barbara Hirsch wieder. Genau das ist es, was sie vor über zehn Jahren trieb. Herausforderungen annehmen und damit wachsen. Die Aufführungen der vergangenen Jahre gehörten dazu. Am Sonnabend wird Barbara Hirsch schauen, was aus den Gruppen geworden ist.

Neue Wege mit dem Smartphone

Die jüngste Gruppe ist seit vorigen August „PopDance for Kids & Teens“. Das sind Acht- bis Zwölfjährige, die sich mit einer Tanzpädagogin ihre eigene Choreografie erarbeiteten. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es im neuen Schuljahr eine weitere Gruppe. Mit dem Tanz öffnen sich die Theatermacher weiteren Formen. „Unsere Arbeit steht nicht nur auf einem Bein, das ist notwendig, um auch weiter bestehen zu können“, sagt Büroleiterin Jana Böhmer. „Ganz neue Wege wollen wir mit dem Medienkulturzentrum Dresden gehen.“ Ab neuem Schuljahr soll es ein Medienprojekt geben. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich künstlerisch-kreativ mit den Möglichkeiten der Fotografie und des Filmens mit dem Smartphone auseinandersetzen.

Theater entwickelt sich, die Theatermacher auch. Die Grundidee aber bleibt.