Von Ina Förster und Reiner Hanke
Kamenz/Pulsnitz. Am 21. Juni ist Sommeranfang. Und am 21. Juni ist auch Fête de la Musique. In Kamenz seit 18 Jahren, in Pulsnitz erst seit diesem. Der Hintergrund ist derselbe: Menschen feiern die Mittsommernacht mit Klängen unterschiedlichster Art. Musik verbindet. Und deshalb kamen auch trotz frischer Temperaturen wieder Tausende in die Altstädte von Kamenz und Pulsnitz. Bis spät in die Nacht wurde auf vielen Plätzen, in Hinterhöfen und Biergärten musiziert, getanzt, gespielt und gesungen. In der Lessingstadt fand man in immerhin 14 Locations für jeden Geschmack etwas. Jazz, Rock, Pop, Blasmusik, Chorgesänge, Klassik, Schlager, Irish Folk, Chansons, Swing, elektronischen Sound und Liedermacherklänge wechselten sich in der kürzesten Nacht des Jahres ab. Etwa 160 Musiker gaben ihr Bestes und spielten gagenfrei auf. So lautet nämlich das Credo der weltweiten Fête. Besonderer Anziehungspunkt war diesmal das Haus der Genossenschaft Neue Altstadt an der Bautzner. In der besonderen Location, die erstmals mit dabei war, tanzte man noch weit nach Mitternacht. Ein riesiges Dankeschön geht an alle Mitmacher. Und an die Organisatoren im Hintergrund. Die Fäden werden bereits Monate vorher in der Stadtverwaltung gesponnen – sehr erfolgreich, wie man sehen und hören konnte.
Bilder von der Fête de la Musique in Kamenz und Pulsnitz
Premiere feierte die Fête de la Musique in diesem Jahr in Pulsnitz. Auf dem Markt ließen es zum Beispiel die Drunken Bitches krachen. An fünf Standorten von der Kirche über den Ziegenbalgplatz bis zum Pub an der Kamenzer wurde musiziert. Nachdem das Wetter ein bisschen verrückt gespielt hatte, füllten sich Straßen und Plätze, so dass sich die Musikanten über reichlich Publikum freuen konnten. Für die Premiere sei er zufrieden, so Mitorganisator Andreas Jürgel, Leiter der Pulsnitzer Kulturgesellschaft. Alle Standorte seien gut besucht und auch der Markt gefüllt gewesen. Im nächsten Jahr werde es eine Wiederauflage geben. Vielleicht mit ein paar Standorten mehr, aber wieder familiär, nicht im ganz großen Stil wie in Kamenz. Die Veranstalter waren vom großen Zuspruch selbst ein bisschen überrascht. So werde es im nächsten Jahr mehr Sitzmöglichkeiten und Toiletten geben. Auch die Essenversorgung soll ausgeweitet und vielfältiger werden. In der Kirche sorgte zum Beispiel der gemischte Chor für sehr gut gefüllte Kirchenbänke. Wegen der Wetterkapriolen wurde das Programm komplett nach drinnen verlegt. Von den Gästen habe es viel Lob gegeben, freute sich Kantor Markus Mütze. Damit das Publikum nicht hungern musste, hatten Kirchgemeindemitglieder für Semmeln und belegte Schnittchen gesorgt. Fest steht für die Organisatoren um Andreas Jürgel: Die Premiere sei gut gelaufen. Auch die Künstler seien zufrieden gewesen.
Im kommenden Jahr fällt die Fête de la Musique auf einen schönen Freitag. Das sollte man sich schon jetzt ganz dick im Kalender anstreichen!