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Polizei durchsucht Wohnung

Im Zuge der Ermittlungen zu den Schüssen auf Autos wurde am Sonntag eine Wohnung in Bischofswerda durchsucht. Deren Bewohner ist nun in Polizeigewahrsam.

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© Rocci Klein

Bischofswerda. Polizeigroßaufgebot am späten Sonntagabend in Bischofswerdas Innenstadt: Bei dem am Sonntagnachmittag am Stadtrand festgenommenen 42-Jährigen gab es eine polizeiliche Hausdurchsuchung. Gegen 22.30 Uhr fuhren mehrere Streifenwagen in der Kirchstraße vor. Ebenfalls dabei waren zahlreiche Beamte der Kriminalpolizei aus Görlitz. Nach Augenzeugenberichten kamen zwei Polizeibedienstete nach etwa 45 Minuten mit einer größeren Kiste aus dem Wohnhaus und verluden diese zügig in ein Fahrzeug. Der in Gewahrsam genommene Mann wurde wieder auf eine Polizeidienststelle mitgenommen. Was sich in der Kiste befand, ist aktuell noch nicht bekannt. Polizeisprecher Thomas Knaup stellte auf Anfrage der SZ für Montagnachmittag eine Pressemitteilung in Aussicht.

Der Bischofswerdaer war am Sonntagnachmittag an der Bautzener Straße festgenommen worden, weil er Baumstücke auf die Straße geworfen haben soll. Ob es auch der Mann ist, der mit einer Schusswaffe, seit Tagen mindestens 20 Autos beschädigt hat, ist Teil der polizeilichen Ermittlungen. Der Mann lebt nach SZ-Recherchen allein inmitten der Stadt. Nachbarn beschreiben ihn als psychisch auffällig. So soll er wiederholt schon Autofahrer im Stadtgebiet beschimpft haben.

Die Polizei hatte die Spur des Mannes aufnehmen können, nachdem sie am Sonntag gegen 15 Uhr durch eine Autofahrerin alarmiert worden war. Sie hatte einen Mann in Höhe der ehemaligen Eisenbahnbrücke am Löwenberg gesehen, der Baumstücke und Äste auf die Straße warf. Bei dem Ort des Geschehens handelte es sich um einen der Tatorte, an dem in den zurückliegenden Tagen fahrende Autos beschossen wurden. Anhand einer Personenbeschreibung ergriffen die Beamten im Umfeld einen 42-jährigen Mann. Dieser hatte etwa 0,6 Promille Alkohol in der Atemluft und machte einen verwirrten Eindruck. Zum Zeitpunkt seiner Ergreifung war der Tatverdächtige nicht im Besitz einer Schusswaffe.

Ihm werfen die Ermittler der Kriminalpolizei einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr in mindestens einem Fall vor. Das Ergebnis der Untersuchungen bleibt jedoch abzuwarten. Bis die Fälle nicht zweifelsfrei aufgeklärt sind, dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei sowie die operativen Einsatzmaßnahmen der Polizei im Raum Bischofswerda unverändert an. (szo)