Von Erik-Holm Langhof
Zittau. Mit Charme und Einfühlvermögen präsentierte sich der britische Pop-Sänger Nick Howard am Sonnabendabend auf der Hauptbühne. Der Gewinner der zweiten Staffel von The Voice of Germany war der musikalische Höhepunkt des zweiten Stadtfest-Tages in Zittau und lockte zahlreiche Besucher zur Hauptbühne.
Schnappschüsse vom Stadtfest
Zuvor hatte bereits am Freitag der erste stellvertretende Oberbürgermeister Thomas Krusekopf (parteilos) die Feierlichkeiten am Abend eröffnet. Zwei Schläge benötigte der Stadtrat, um das Bierfass anzuzapfen und mit Malzmönch Matthias Blümel das Freibier an die Gäste zu verteilen. Es schloss sich eine Nacht voller karibischer Musikklänge an, die die Zittauer auch zum Tanzen auf dem Marktplatz anregte. „Ich habe noch nie so viele Menschen auf dem Marktplatz tanzen gesehen“, resümiert Wiepke Steudner und ist sichtlich erfreut über die zahlreichen Besucher zum Festwochenende. Neben dem Freitagabend nennt die Kulturreferentin der Stadt auch den Stadtwerke-Cup am Sonnabendnachmittag als Besuchermagnet. Das als menschlicher Fußballkicker ausgelegte Turnier mit einem Hauptgewinn von 1 000 Euro für den ersten Platz forderte zahlreiche gute Spieler und Fans der Mannschaften aus verschiedenen Institutionen Zittaus. Überzeugen konnte dabei das Team von den Zittauer Werkstätten, die sich schlussendlich gegen alle anderen Mannschaften durchsetzen konnte. Wie die Kulturreferentin weiter erzählt, wurde das neue Pfandsystem anstatt der Einwegbecher von den Besuchern gut angenommen. „Die Stadt sah bereits nach dem ersten Festtag besser aus, als im vergangenen Jahr“, so Frau Steudner. „Wir werden das System auch zukünftig bei anderen Veranstaltungen übernehmen.“
Überschattet wurden die Festlichkeiten von einem Protest der Organisation „Zittau mit Zukunft“. Am zweiten Festtag durchquerten drei mit dem islamischen Niqab verkleidete Männer und Protestschildern das Festgebiet. Mit überspitzten Aufschriften wie „Deutschland gehört zum Islam“ und „Ungläubige unterwerft euch“ wollten die Demonstranten nach eigenen Angaben auf die Entwicklungen extremistischer Vereinigungen wie die Muslimbruderschaft aufmerksam machen. Die Sächsische Begegnungsstätte – eine vom Verfassungsschutz wegen ihrer Nähe zur extremistischen Muslimbruderschaft beobachtete Gesellschaft – nutzt eine Immobilie in Zittau. Laut einem Schreiben fordern die Mitstreiter von „Zittau mit Zukunft“ Vertreter der Stadt und der Sicherheitsbehörden auf, sich mit dem Problem zu beschäftigen und den Extremisten die Benutzung der Gebetsräume zu untersagen. Unverständnis zur Protestplattform äußert der stellvertretende OB Thomas Krusekopf. Wie er erklärt, gebe es ausreichend demokratische Möglichkeiten, um seinen Unmut zu äußern. Ein Stadtfest sei nicht der richtige Ort dazu.