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Tanzen für neues Parkett

Um den Turnhallenboden reparieren zu lassen, fehlt den Sportlern aus Milkel noch Geld. Deshalb haben sie sich was einfallen lassen.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Milkel. Der Dachschaden an der Milkeler Turnhalle ist inzwischen repariert. Doch der hinterließ einen hässlichen Wasserfleck auf dem Parkett-Fußboden. Der Sporthallenboden ist jedoch nicht nur an dieser Stelle marode und birgt für die Sportler ein hohes Verletzungsrisiko. Es muss also dringend etwas passieren.

Dank des großen Einsatzes von Robert Noack, des Vorsitzenden des Sportvereins Blau-Weiß Milkel, gelang es, für die Parkett-Sanierung Fördermittel zu akquirieren. Jedoch ist nun noch ein Eigenanteil in Höhe von 2 000 bis 3 000 Euro nötig – viel Geld für einen kleinen Verein. Außerdem drängt die Zeit, denn der Auftrag muss bis zum Jahresende abgearbeitet sein. Also ließen sich die Vereinsmitglieder kurzfristig etwas einfallen: Sie organisierten ein Benefizwochenende, bei dessen Vorbereitung viele an einem Strang ziehen. Es findet vom 26. bis 28. Oktober in und an der Turnhalle statt. Dabei sollen die benötigten Gelder eingespielt werden.

Am Freitag werden die Kinder Lampions basteln und Kürbisse schnitzen. Nach dem Lampionumzug treffen sich alle an der Turnhalle rund um das Lagerfeuer. Am Sonnabendabend findet ein Benefiztanz statt, bei dem alle um eine Spende in Höhe von drei Euro gebeten werden. Am Sonntag steht ein Frühschoppen auf dem Programm, bei dem die Reha-Sportgruppe, die in der Turnhalle trainiert, für die Verpflegung mit Kürbissuppe, Kaffee und Kuchen sorgen wird. Die Kita-Kinder führen ein Programm auf und auch die Trommlergruppe aus Großdubrau ist zu erleben. Für die Benefiz-Verlosung, bei der es keine Nieten gibt, werden noch Preise gesucht. Wer Dinge dazu beisteuern möchte, sollte sich beim Sportverein melden.

Sporthalle muss weiter saniert werden

Falls mehr Geld eingespielt werden sollte, als für die Parkettsanierung gebraucht wird, soll das Geld auf die hohe Kante gelegt werden. Denn die Sporthalle muss Stück für Stück weiter saniert werden. Nahezu die gesamte Ausstattung stammt noch aus der Zeit, als die Halle gebaut wurde, nämlich vom Ende der 1980er-Jahre. So müssten nun die Sanitäranlagen dringend saniert werden. Auch die Fenster und Türen sind undicht, was zu Wärmeverlusten führt. Geheizt wird die Turnhalle von der benachbarten Feuerwache aus, die Mitte der 1990er-Jahre in der geschlossenen Grundschule eingerichtet wurde. Der Verlust der Schule sei ein großes Manko, finden Christian Schuster und Henry Zuschke vom Sportverein, die diese Schule einst besuchten. Anstelle der Schule bilde die Turnhalle jetzt den Mittelpunkt des kulturellen Lebens von Milkel und Umgebung. Deshalb müsse alles dafür getan werden, dass dieser Treffpunkt auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt. Christian Schuster und Henry Zuschke sind froh, dass viele für dieses Ziel an einem Strang ziehen. Alle, die sich mit Spenden einbringen, sollen, wenn sie das wünschen, auf einer Tafel verewigt werden. „Doch wir sind auch für jeglichen fachlichen Rat dankbar, denn was das Bauen betrifft, sind wir ja Laien“, sagen die Männer vom Sportverein.

Genutzt wird die Turnhalle von den Volleyballern, den Fußballern fürs Wintertraining, von den Reha-Sportlern und den Sportfrauen. Und auch die Kita nutzt die Halle als Sportraum. Außerdem finden hier die beliebten Märchenspiele statt, die von den Kita-Erzieherinnen und Eltern veranstaltet werden.