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Talsperre kaum gefüllt

Zum Soll-Pegel im Becken fehlen Millionen Kubikmeter Wasser. Bis die wieder in der Lehnmühle sind, könnte es Monate dauern.

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© Egbert Kamprath

Von Anja Ehrhartsmann

Hartmannsdorf - Reichenau. Die Talsperre Lehnmühle, die im Flusseinzugsgebiet Oberes Elbtal die Wilde Weißeritz anstaut, hatte diesen Sommer wegen der Dürre einen so geringen Füllstand wie selten. Bis auf 2,891 Millionen Kubikmeter ist der Wasserspiegel abgesenkt worden, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, informiert die Landestalsperrenverwaltung (LTV). Im Normalfall sind etwa 15 Millionen Kubikmeter Wasser in der Sperre, das ist das sogenannte Stauziel. Ist die Talsperre voll gestaut, kann sie um die 22 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Um bei Hochwasser noch Rückhalteraum zu haben, werden sieben Millionen Kubikmeter als Puffer freigehalten.

Derzeit hat die Talsperre einen Füllstand von 3,039 Millionen Kubikmeter, was 20,4 Prozent des Stauziels entspricht. Wie lange es dauern wird, bis die Talsperre wieder die 15 Millionen Kubikmeter erreicht hat, lässt sich schwer beantworten.

„Regen ist nicht gleich Regen“, sagt Britta Andreas, Sprecherin der LTV, die die Trinkwassertalsperre bewirtschaftet. „Außerdem ist der Boden ja so ausgetrocknet, selbst wenn es regnet, bringt das für die Füllung der Talsperre derzeit nicht nennenswert etwas.“ Bis das Stauziel wieder erreicht ist, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern. Das sei wahrscheinlich auch keine Frage von Tagen, sondern eher von Wochen oder sogar Monaten. „Aber das ist reine Spekulation.“

Dass es unter Umständen auch ganz schnell gehen kann, haben schon mehrere Hochwasser gezeigt. Auch eine Schneeschmelze könnte die Talsperre schnell wieder auffüllen – vorausgesetzt, es fällt überhaupt Schnee. Frostige Temperaturen wären in der jetzigen Situation allerdings kein Problem, so Andreas, weder für das Staubecken noch für die Staumauer.

Die Talsperre Lehnmühle liefert im Verbund mit der Talsperre Klingenberg das sogenannte Rohwasser für die Trinkwasserversorgung der Städte Dresden und Freital. Auch die Region um Dippoldiswalde und die Gemeinde Klingenberg werden mit diesem Wasser versorgt. Wegen anhaltender Hitze und Trockenheit ist der Wasserverbrauch in den Sommermonaten deutlich gestiegen, auch kommt nach wie vor kaum Regenwasser nach. Deshalb war es notwendig, Wasser aus der Lehnmühle abzuzwacken, zugunsten der Talsperre Klingenberg. Von dort wird es an die Wasserwerke abgegeben.