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Stolpens Innenstadt und ihre Zukunft

Wie kommt wieder Leben in die leeren Immobilien am Markt? Eine Frage, die sich nicht nur deren Besitzer stellen.

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© Archiv/SZ

Von Anja Weber

Stolpen. Mit dem geplanten Umzug der Badestube in das Landgut Lietze steht auf dem Stolpener Markt ein weiteres Geschäft leer. Dass sich dafür neue Interessenten finden, daran glauben nur noch wenige Stolpener. Das ist nicht neu. Nach der Marktbelebung vor etwa 13 Jahren ging es Stück für Stück rückwärts. Bis eben jetzt nur noch wenige geöffnete Läden übrigbleiben.

Ein Trauerspiel, sagen manche Stolpener, wieder andere sehen auch eine Chance, etwas neu zu gestalten und zu entwickeln. Zu denen gehört auch Citymanagerin Simone Schöne.

Gemeinsam mit der STEG, der Stadtentwicklung Dresden, betreut sie über das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ das Fördergebiet Stolpen-Kernstadt. Und deshalb war sie auch angetan davon, dass Bürgermeister Uwe Steglich (FDP) unlängst die Eigentümer eingeladen hatte, die über eine Innenstadtimmobilie mit Gewerberäumen verfügen. Das Gespräch stand unter dem Thema „Zukunft Innenstadt“.

Das Anliegen des Bürgermeisters und des Zentrumsmanagements habe darin bestanden, Kontakt zu den Vermietern von Gewerbeflächen aufzunehmen und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen zu suchen, wie das Stolpener Stadtzentrum wieder attraktiver gestaltet werden kann, sagt Simone Schöne. 32 interessierte Besitzer kamen zu der Veranstaltung, bei der auch Experten vom Handelsverband Sachsen und der STEG Stadtentwicklung anwesend waren. Und man war sich schnell darüber einig, dass es nichts bringe, lange über den Leerstand von Gewerbeflächen zu philosophieren, sondern nach Ideen und Lösungen zu suchen.

Der Geschäftsführer des Handelsverbandes, David Tobias, sprach über veränderte Konsumgewohnheiten, die die Handelsstruktur in kleinen, ländlichen Städten negativ beeinflusst haben. Seiner Meinung nach sei das Stadtzentrum ein wichtiger Ort der Begegnung für Menschen und diese Form der Lebensqualität solle man erhalten. Er sprach Stolpen viele Potenziale zu. Und schnell kamen die Anwesenden dann auch zum Punkt.

Es wurde über die momentane Parkplatzsituation, die Lenkung von Burg-Touristen direkt auf den Marktplatz, Öffentlichkeitsarbeit, zu formulierende Visionen und vieles mehr diskutiert. Der Bürgermeister sieht in der Gesamtvermarktung der Stadt Stolpen, die selbstverständlich weit über das Stadtzentrum hinausgeht, eine wichtige Arbeitsaufgabe. „Stolpen sollte sich zu einer kultur- und familienfreundlichen Stadt der Moderne entwickeln“, sagt er und skizzierte damit seine persönliche Zukunftsvision für Stolpen.

In den nächsten Wochen sollen nun die Ergebnisse der Veranstaltung aufgearbeitet und gebündelt werden, um die für die Stolpener Innenstadt wichtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Ob das auch in Zukunft unter dem Hut der Stadtentwicklung Dresden geschieht und das Zentrumsmanagement fortgeführt wird, darüber entscheiden die Stadträte auf ihrer nächsten Sitzung am 24. September, 19 Uhr im Ratssaal im Alten Amtsgericht Markt 26.