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Stern-Combo Meißen zwischen Bach und Mozart

Erstmals tritt bei der Görlitzer Bachwoche eine Ostrockband auf. Damit soll mehr Publikum als bisher erreicht werden.

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© Daniel Förster

Von Ines Eifler

Görlitz. Anfragen von Künstlern, die in Görlitzer Kirchen auftreten möchten, fliegen bei der Evangelischen Innenstadtgemeinde immer wieder ein. Als Reinhard Seeliger darunter einen Brief der Stern-Combo Meißen entdeckte, sagte er sich: „Warum eigentlich nicht? Und wenn, warum laden wir sie nicht gleich für die Bachwoche ein?“ Genau zu dieser Zeit wäre die Combo mit ihrer Jubiläumstour „40 Jahre Weißes Gold“ unterwegs, um ihr berühmtes Album von 1978 noch einmal zu feiern. Und der Bachwoche, die am Freitag beginnt, könne „ein neuer Farbtupfer“ nicht schaden.

Bisher nahm die Innenstadtgemeinde für das alle zwei Jahre stattfindende Fest ausschließlich Konzerte mit Werken der Kirchen- oder zumindest der klassischen Musik ins Programm. Anders als etwa bei den Leipziger Bachwochen erklingen in Görlitz nie nur Werke von Bach. „Dafür ist unser Publikum nicht groß genug“, sagt Reinhard Seeliger. So sind diesmal auch Werke von Händel und Scarlatti, die genau wie Bach vor 333 Jahren geboren wurden, von Purcell und Mozart wie auch arabisch-christliche und jüdische Musik zu hören.

Die Ostrockband Stern-Combo Meißen adaptiert schon seit vielen Jahren immer wieder Hits der klassischen Musik wie etwa Chatschaturjans Säbeltanz, Mussorgskis Bilder einer Ausstellung, Vivaldis Frühling oder Ravels Bolero. „Bach haben sie zwar nicht im Programm“, sagt Seeliger. „Aber wir denken, es passt trotzdem. Damit können wir ein Publikum ansprechen, das wir bisher noch nicht erreicht haben.“

Johann Sebastian Bach steht dennoch im Mittelpunkt der Bachwoche von Freitag bis Mittwoch. Täglich kann man seine Musik in Andachten, Orgelpunkten oder Konzerten erleben. Die Goldberg-Variationen erklingen am Sonntag in einem Konzert für zwei Marimbas mit einer Virtuosin, die auch „Frau Paganini“ genannt wird. Den großen Abschluss bildet Bachs Messe in
h-Moll, die der Bachchor seit Ostern einstudiert hat und die Seeliger als „den Gipfel dessen, was Bach für Chor und Orchester komponiert hat“, bezeichnet. Der Chor stellt sich dieser Hausforderung und führt die Messe am Mittwochnachmittag auf.

Fr., 19.30 Uhr: 333 (Bach, Händel, Scarlatti), Peterskirche

Sa., 20 Uhr: Stern-Combo Meißen, Lutherkirche

So., 17 Uhr: Goldberg-Variationen, Lutherkirche

Mo., 19.30 Uhr: Arabisch-christliche und jüdische Musik, Peterskirche

Mi.: 17 Uhr: Messe h-Moll, Peterskirche

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