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Steinmetz und Hobby-Archäologe

Wesentliche Funde zur Dippser Töpfergeschichte machte ein ehrenamtlicher Forscher.

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© Egbert Kamprath

Dippoldiswalde. Andreas Becke ist von Beruf Steinmetz und hat sich ehrenamtlich für die Denkmalpflege engagiert. In den 1980er-Jahren hat er Grabungen in Freiberg begleitet. Dort ist ihm aufgefallen, dass oft die Rede von Freiberger Keramik ist, in der Stadt aber auffallend wenig Scherben zu finden waren. Daraufhin hat er in den Kleinstädten der Umgebung nach Resten einer Produktion gesucht, in Wilsdruff, Siebenlehn oder Frauenstein war er unterwegs. Fündig wurde er in Dippoldiswalde. Dort hat er schon bei seinem ersten Besuch viel gefunden. Er musste gar nicht groß graben. Da war das Geheimnis gelüftet, woher die „Freiberger“ Keramik kommt, die eben gar keine Freiberger war.

Er hat dann in seiner Freizeit vor allem Anfang der 1990er-Jahre auf vielen Baustellen die Keramiküberreste gesammelt, dokumentiert und in Kisten aufbewahrt. Er erinnert sich an den Platz vor der alten Feuerwehr in der Niedertorstraße, wo ein Kabel verlegt wurde und er eine Fülle von Scherben entdeckt hat. Fachlichen Rat bekam er vom Landesmuseum für Vorgeschichte. Erst hat er die Funde auf Schloss Freudenstein eingelagert, wo seine Arbeitsstelle war und Platz zur Verfügung stand. Museumsleiter Thomas Klein hat später die Kisten mit den Funden nach Dipps übernommen, heute lagern sie im Landesamt für Archäologie. Als dann 1993 das Landesamt für Archäologie entstanden und arbeitsfähig war, hat Becke sich von seiner Arbeit in Dippoldiswalde zurückgezogen. Er ist aber glücklich, dass seine Funde jetzt so gründlich untersucht und wissenschaftlich eingeordnet worden sind. (SZ/fh)