Merken

Stefan Jänke gründet einen Elternchor

Das neue Ensemble soll Teil des Netzwerkes „Kinderchöre in der Großenhainer Pflege“ werden. Dort machen 300 Sänger mit.

Teilen
Folgen
© SZ-Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain/Ebersbach. Wie kommt ein europäischer Landwirtschaftsfonds dazu, ein Chornetzwerk finanziell zu unterstützen? Ganz einfach: als Teil der ländlichen Entwicklung und der Landkultur, der Lebensqualität. Denn schließlich geht es um Kinderchöre in der Großenhainer Pflege – um den Nachwuchs für Kirchen- und weltliche Ensembles.

Schon seit einem Jahr erhält das von Komponist und Chorleiter Stefan Jänke initiierte Chornetzwerk Fördermittel über den Dresdner Heidebogen. „Wir arbeiten mit sieben Partnern, die zwölf Chöre und damit circa 300 Sänger und Sängerinnen umfassen“, so der 41-jährige Großenhainer. Dabei sind der Kindergartenchor von St. Katharina und der Chor der Kleinen Strolche Wildenhain, der Schulchor der Schacht-Grundschule, die vier Chorklassen der ersten Grundschule, der Kinderchor der Kirchgemeinde Lampertswalde und der vom Hort Zabeltitz, der Jugendchor sowie die kleine Kurrende der Kirchgemeinde Ebersbach/Reinersdorf. Vorteile des Netzwerkes sind der Austausch von Technik und Know-how, gemeinsame Auftritte bzw. Absprachen, um Terminüberschneidungen zu verhindern. „Eine solche Gemeinschaft stellt auch ein politisches Gewicht dar“, ist Stefan Jänke überzeugt.

Neue Kinderchöre einbeziehen

Nun hat der Dresdner Heidebogen auch die Fortsetzungs-Förderung und Erweiterung des Netzwerkes befürwortet – der Antrag war von der Kirchgemeinde Ebersbach gestellt worden. Stefan Jänke zieht dafür eine weitere Idee aus der Schublade: „Es können sich jetzt nicht nur neue interessierte Träger von Kinderchören melden, wir können auch neu aufzubauende Chöre unterstützen.“ Konkret denkt der Großenhainer an einen Eltern/Lehrer/Ehemaligen-Chor. „Das können Eltern sein, die ihre Kinder bereits in Netzwerkchöre schicken, aber selbst noch nirgendwo singen“, so Stefan Jänke. Bedarf dafür gibt es, ist der Chorleiter überzeugt. Hin und wieder erhalte er Anfragen zu junger, frischer Chormusik, die dieser Erwachsenenchor darbieten soll.

Wer mitmachen will, sollte sich bis 1. Mai bei Stefan Jänke melden. Nach den Sommerferien soll das neue Ensemble starten. Je nachdem, wo die meisten Teilnehmer wohnen bzw. wann sie Zeit haben, sollen die Chorproben stattfinden. Es ist natürlich geplant, gemeinsam mit Netzwerk-Kinderchören aufzutreten.

Mit dem Projekt startete die Ebersbacher Kirchgemeinde erfolgreich einen Versuch, die traditionsreiche, doch gefährdete Chorlandschaft in der Großenhainer Pflege als wichtiges Element der sächsischen Kulturlandschaft zu erhalten und mit interessiertem und gebildetem Nachwuchs zu versorgen, meint Pfarrer Matthias Spindler. Chöre waren über Jahrhunderte hinweg Orte der Bildung, der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und sozialen Miteinander. Mit dem Weiterführen des Kindernetzwerkes und der Gründung eines Elternchores sollen das gemeinsame Singen und Familienaktivitäten gefördert werden.

Jetzt einen Managementplan

Sogar einen Managementplan will Stefan Jänke dafür aufstellen, vielleicht sogar den Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufmerksam zu machen.

Anmeldung für den Chor an [email protected] oder telefonisch unter 03522310436.