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Start mit hitzefrei

Die hohen Temperaturen in den letzten Wochen haben auch die Schulgebäude aufgeheizt. Der erste Schultag war für etliche Schüler zwischen Oppach und Zittau nur kurz.

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© c by Matthias Rietschel

Von Gabriela Lachnit

Oberlausitz. Der erste Schultag am Montag ist für etliche Schüler zwischen Oppach und Zittau nur ein kurzer Tag gewesen: Wegen der großen Hitze hatten einige Mädchen und Jungen hitzefrei. Das heißt aber nicht, dass sie gleich wieder nach Hause gehen konnten. Der Unterricht fällt nicht aus, sondern er findet bei extremen Temperaturen verkürzt statt. Anstatt 45 Unterrichtsminuten absolvieren die Schüler dann nur 30 Minuten für eine Schulstunde.

Ob von der Möglichkeit des verkürzten Unterrichts Gebrauch gemacht wird, entscheidet in jedem Fall die Schulleitung. Darauf verweist Angela Ruscher, Sprecherin des Landesamtes für Schule und Bildung (Lasub) am Standort Bautzen. „Es gibt dafür keine Regelungen oder Empfehlungen des Lasub“, sagt sie und begründet das unter anderem damit, dass man darüber immer nur im Einzelfall entscheiden könne. Beispielsweise ist jede Schule anders gebaut und heizt sich dementsprechend auch ganz anders auf.

In der Friedrich-Fröbel- Schule für Lernbehinderung Olbersdorf hat der Hausmeister am Freitag schon mal kräftig durchgelüftet, als die Temperaturen nicht so hoch waren. Das macht er jetzt immer zeitig am Tage, bevor die Schüler kommen, heißt es aus der Schule. Außerdem waren die Lehrer seit zwei Wochen wieder im Schulgebäude anwesend und haben gelüftet. Auf der Sonnenseite des Gebäudes sorgen Jalousien an den Fenstern dafür, dass die Sonneneinstrahlung in die Zimmer verringert wird. Über den verkürzten Unterricht bei sehr hohen Temperaturen entscheidet auch in Olbersdorf die Schulleitung.

Das ehrwürdige Gebäude der Pestalozzi-Oberschule in Neusalza-Spremberg – die Schule feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen – hat sich über die Ferien und angesichts der langanhaltenden Hitze sehr aufgeheizt. Deshalb hat die Schulleitung auf der Homepage der Schule bereits in den letzten Ferientagen darüber informiert, dass es am ersten Schultag hitzefrei in Form des verkürzten Unterrichts geben wird. Obwohl der Hausmeister in den letzten Tagen früh am Morgen mit dem Öffnen der Fenster für Durchlüftung gesorgt hat, bleibt die Wärme noch lange in den dicken Mauern des Schulgebäudes erhalten. Die Temperaturen in den Klassenzimmern können nur durch langes Lüften gesenkt werden, berichtet eine Mitarbeiterin der Schule. Nachts, wenn es kühler ist, dürfen die Fenster aus Sicherheitsgründen aber nicht offen bleiben. Im Schulhaus gibt es keine Klimaanlage.

Für das Berufliche Schulzentrum Löbau ist das Thema Hitzefrei überhaupt keins, sagt Schulleiterin Kerstin Bronlik. „Bei uns gibt es kein Hitzefrei, auch keine verkürzten Unterrichtsstunden“, sagt sie und betont, dass man ja eine Berufsschule sei. Wer hier eher die Schule verlässt, muss sich am Arbeitsplatz einfinden. Davor schrecken nicht wenige Schüler zurück und drücken dann eben doch lieber die Schulbank, so die Schulleiterin. Damit die Schüler zum Schulstart gut durchlüftete Räume an der Schule vorfinden, hatten die Lehrer und Hausmeister der Schule diese bereits am vergangenen Freitag und am Wochenende, als es nicht so heiß war, kräftig gelüftet.