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Stadtwette unterm Riesenrad

Zum Löbauer Oktoberfest verspricht Schausteller Frank Domke Geld für die Jugendwehr. Die magische Zahl heißt 192.

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© Matthias Weber

Von Markus van Appeldorn

Der Schausteller Frank Domke ist zwar ein Küstengewächs – aber mit Löbau fühlt er sich schon seit vielen Jahren verbunden. Bereits zum vierten Mal macht der Berliner Unternehmer in den nächsten Tagen mit seinem Riesenrad „Mon Amour“ Station in Löbau. Letztmals hatte er das Rad im vorigen Jahr zum Tag der Sachsen auf dem Zuckerplateau im Messegelände aufgebaut. Ab dem morgigen Donnerstag, 18. Oktober, bildet es die leuchtende Attraktion des Löbauer Oktoberfestes.

„In den neuen Bundesländern ist es das größte Riesenrad“, sagt Frank Domke. 50 Meter hoch reckt sich das 160 Tonnen schwere Fahrgeschäft in den Löbauer Himmel. In 32 Gondeln finden 192 Fahrgäste Platz. Und mindestens bei einer Fahrt sollen auch alle Plätze besetzt sein. Frank Domke hat sich nämlich eine Stadtwette ausgedacht. „Ich wette, dass die Löbauer und ihre Gäste es nicht schaffen, alle 192 Sitzplätze am Freitag um 16 Uhr zu besetzen“, sagt Domke – und gibt unumwunden zu, dass es ihm lieber wäre, diese Wette zu verlieren. Sein Wetteinsatz ist nämlich für den guten Zweck. „Wenn ich verliere, spende ich der Löbauer Jugendfeuerwehr 300 Euro“, verspricht Frank Domke – der Teilnahme zahlreicher Feuerwehrkameraden an der Wette dürfte er sich damit sicher sein.

Die fünfminütige Riesenradfahrt sei für die Teilnehmer der Wette kostenlos. Als kleine Hürde hat der Schausteller aber noch eine zusätzliche Bedingung eingebaut: „Jeder Fahrgast muss an der Kasse ein kleines Getränk aus der Region mitbringen“, sagt er. Das kann eine Flasche heimischen Bieres sein, genauso gut aber auch ein Obstsaft, eine Limonade oder ein Schnaps. Wie immer die Wette ausgeht: Die Getränke werden unter den Schaustellern und Arbeitern verteilt. Frank Domke ist sich sicher, dass auf die Löbauer Verlass ist. Vor ein paar Jahren hatte er auf dem Löbauer Oktoberfest schon mal zu einer Stadtwette aufgerufen – und verloren. „Damals hat wirklich jeder Fahrgast ein Getränk mitgebracht. Das ganze Gerüst vom Riesenrad stand voll mit Flaschen“, erinnert er sich. Zum Start des Löbauer Oktoberfestes am Donnerstag hat Frank Domke mit seinen Schausteller-Kollegen auch ein Schmankerl vorbereitet. „Wir laden alle Kindergärten, Schulen und Seniorenheime ein, von 10 bis 11 Uhr kostenlos mit allen Karussells zu fahren“, sagt er. Attraktionen sind für jede Altersgruppe und jeden Geschmack geboten, so etwa der wilde „Breakdancer“, der Autoscooter als Klassiker oder eben das gemächliche Riesenrad. Das Riesenrad dient auch als weithin sichtbarer Blickfang. Es ist mit der Breitseite zum Löbauer Berg hin aufgestellt und bietet daher besten Panoramablick. „Die Beleuchtung ist mit modernster LED-Technik ausgestattet“, sagt Domke. So sorgt das Rad auch bei Dunkelheit für Lichterzauber über dem Festplatz. Auch Löbaus Messe-Chef Joachim Birnbaum freut sich auf die Löbauer Wiesn. Er hat für die Besucher ein buntes Rahmenprogramm organisiert. „Am Freitag und Sonnabend gibt es Livemusik im Zelt der Firma Schwerdtner“, sagt er. Und für den Sonntag hat er auch ein romantisches Abschieds-Szenario des Festes vorbereitet. „Am Sonntag startet am Rathaus um 18 Uhr ein Lampionzug“, sagt Joachim Birnbaum. 100 Lampions würden kostenlos ausgeteilt. Dann ziehe man durch die Brunnenstraße und den Messepark wieder hinauf zum Zuckerplateau. Begleitet wird der Zug von einer Formation der Löbauer Bergmusikanten, die anschließend auch im Festzelt aufspielen. Dann folgt der funkelnde Höhepunkt: „Um 20 Uhr schießen wir ein Höhenfeuerwerk ab, das von überall gut zu sehen sein wird“, verspricht Birnbaum. Weil dafür am Sonntag aus Sicherheitsgründen ein Teil des Parkplatzes gesperrt werden müsse, werde man bei Bedarf die Parkfläche P 2 am Bahnhof öffnen.

Löbauer Wiesn

Das Oktoberfest öffnet am Donnerstag von 14 bis 22 Uhr, am Freitag von 14 bis 24 Uhr und am Sonnabend zwischen 11 und 24 Uhr. Am Sonntag beginnt der Festbetrieb um 11 Uhr und endet nach dem Feuerwerk um 20 Uhr. Ab Freitag, 19. Oktober, ist in der Blumenhalle zusätzlich die 5. Orchideen-Schau zu sehen. Parken und Zutritt zum Festgelände sind frei. Karten für die Orchideenschau gibt’s an der Kasse.