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Stadt schreibt Kita-Projekt nach Insolvenz neu aus

In Langebrück entsteht ein neues Kinderhaus. Doch nun erlebt das Vorhaben einen Rückschlag – nicht zum ersten Mal.

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© Symbolbild: dpa

Von Thomas Drendel

Langebrück. Rückschlag beim Bau des Kinderhauses in Langebrück: Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Baufirma Funk Projekt GmbH aus Lohmen Anfang Juni Insolvenz beantragt. Das Unternehmen leitete den Bau des Gebäudes. Nach Angaben des Langebrücker Ortsvorstehers Christian Hartmann (CDU) wird es deshalb zu einer erneuten Ausschreibung des Bauvorhabens kommen. „Sie wird derzeit vorbereitet. Anschließend wird die Stadt das Projekt erneut vergeben. Ich rechne damit, dass ab September weitergebaut werden kann. Der Zeitverzug wird sich damit in Grenzen halten.“ Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jacobi teilte inzwischen mit, dass die Unternehmensgruppe Funk gerettet wurde. „Der erforderliche Schuldenschnitt konnte erreicht werden. Sowohl sämtliche Arbeitsplätze als auch die Marke „Funk“ bleiben erhalten“, so der Insolvenzverwalter in einer Mitteilung.

Das neue Kinderzentrum an der Friedrich-Wolf-Straße in Langebrück soll im zweiten Quartal nächsten Jahres fertig sein. Ob der Zeitplan nach der Insolvenz der Baufirma gehalten werden kann, ist fraglich.
Das neue Kinderzentrum an der Friedrich-Wolf-Straße in Langebrück soll im zweiten Quartal nächsten Jahres fertig sein. Ob der Zeitplan nach der Insolvenz der Baufirma gehalten werden kann, ist fraglich. © Entwurf: Stadtverwaltung Dresden

Das Unternehmen Funk organisiert seit 2010 Bauablauf und Gewerke auf Großbaustellen im gesamten Bundesgebiet. Wegen Zahlungsausfällen bei zwei Hauptauftraggebern war die Gesellschaft in finanzielle Schieflage geraten. Im Rahmen eines Sanierungskonzepts, was insbesondere regionale Banken unterstützten, wurde die Unternehmensgruppe restrukturiert. Die Verhandlungen zum Schuldenschnitt wurden in Rekordzeit von nur wenigen Wochen abgeschlossen. In dieser Zeit wurden vorhandene Aufträge planmäßig abgewickelt und sämtliche Löhne bezahlt, heißt es in der Mitteilung des Insolvenzverwalters. Nach den Plänen der Stadt Dresden wird an der Friedrich-Wolf-Straße in Langebrück ein Kinderbetreuungszentrum errichtet. Das Auftragsvolumen beträgt 4,3 Millionen Euro. Es entstehen drei miteinander verbundene Pavillons. In den ersten Gebäudeteil am Wiesenweg ziehen die Hortkinder. Im mittleren Haus befinden sich das Foyer und das Kinderrestaurant. Das hintere Gebäude teilen sich nach den derzeitigen Planungen die Krippen- und Kindergartenkinder. Nach Angaben von Alexander Jacobi ist die Funk Projekt GmbH an einer Weiterführung des Vorhabens in Langebrück interessiert.

Ursprünglich sollte der Rohbau bereits im Herbst stehen. Die Fertigstellung sollte im zweiten Quartal 2019 erfolgen. Ob der Zeitplan gehalten werden kann, hängt sicher maßgeblich von der zügigen Neuvergabe ab. Die Insolvenz der Baufirma ist nicht der erste Rückschlag für das Projekt. Ursprünglich sollte der Auftrag bereits im Oktober 2017 vergeben werden. Doch die Stadt Dresden als Auftraggeber und eine damals ausgewählte Baufirma konnten sich nicht auf einen Preis einigen. Die Forderungen hätten deutlich über der vorgesehenen Summe gelegen. Danach musste das Verfahren neu angeschoben werden, was zu einem Zeitverzug führte.