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Spendenwelle nach Plünderung

Nach dem Einbruch beim Sandbüschelverein Mittelherwigsdorf wollen viele Leute helfen.

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© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Mittelherwigsdorf. Martina Neumann gehört zu den Ersten, die gleich nach Bekanntwerden der Plünderung in den Vereinsgebäuden des Sandbüschelvereins in Mittelherwigsdorf spontan reagiert haben. Seit Donnerstag steht nun neben der Kasse in der Gärtnerei des Familienbetriebes in Mittelherwigsdorf eine Spendenbox mit dem SZ-Artikel vom Einbruch darauf.

„Wir unterstützen den Sandbüschelverein schon seit Jahren und backen auch manchmal Kuchen für die Feste“, erzählt die 32-Jährige. Die Familie möchte dem Verein auch jetzt gern helfen. Die Vereinsmitglieder hatten es schon im vergangenen Jahr nicht so einfach, weil wegen starken Regenfällen eines der beiden jährlichen Feste kurzfristig abgesagt werden musste.

Martina Neumann hofft, dass die Spendebox auch von ihren Kunden gut gefüllt wird. Gerade vor dem Valentinstag kommen ja auch aus den umliegenden Orten besonders viele Leute zum Blumenkaufen in die Gärtnerei. Die Sandbüschelfeste sind immer schön gewesen und muss es auf jeden Fall weitergeben, meint sie. „Jeder im Dorf hat seine Erinnerungen daran“, sagt Martina Neumann.

So wie sie haben viele Leute wütend auf den Einbruch in die Vereinsgebäude im Sandbüschel auf Facebook reagiert und Hilfe angeboten. Thomas Sawitzky aus Mittelherwigsdorf schreibt hier beispielsweise: „Aus gegebenem Anlass versuche ich hiermit, den Geist der Nächstenliebe und des Lokalpatriotismus in jedem Herschdurfer wecken zu können, und eine Spendenaktion für das Wiederherstellen des Equipments des Sandbüschelvereins, welches durch gewissenlose Halunken entwendet wurde, ins Leben zu rufen.“ Wenn jeder Herschdurfer nur einen einzigen Euro spendet, ist der Schaden mehr als bezahlt, meint er. Neben einem Elektriker, der bereits zum Zeitpunkt seines Aufrufes seine Hilfe dem Sandbüschelverein angeboten hatte, geht Thomas Sawitzky gleich mit gutem Beispiel voran und spendet zehn Euro und eine Kabeltrommel. Und er bedankt sich zudem für das fleißige Teilen seines Postes. Bis Donnerstagmittag ist allein sein Aufruf schon 48-mal geteilt gewesen.

In der Gesamtgemeinde Mittelherwigsdorf, zu der auch die Ortsteile Oberseifersdorf, Eckartsberg und Radgendorf gehören, wohnen 3644 Einwohner – zumindest mit Stand 31. Dezember 2017. Neben der Spendenbox bei Blumen-Neumann in der Straße der Pioniere in Mittelherwigsdorf wird am Sonnabend nur wenige Meter weiter im Vereinshaus des Herschdurfer Karnevalsvereins (HKV) noch eine zweite Spendenbox stehen. „Wir stellen beim Fasching ab Sonnabend eine Spendenbox auf“, berichtet Nancy Roscher vom Herschdurfer Karnevalsverein. Bis zum Auskehrball am 17. Februar finden immerhin noch drei Veranstaltungen im Vereinshaus statt.

Und da einige auf Facebook fragen, wo sie spenden können, hat auch die Gemeindeverwaltung sofort reagiert. An der Gemeindekasse werden ebenfalls Spenden für den Sandbüschelverein angenommen, berichtet Bürgermeister Markus Hallmann (Freier Wählerverein). Wer will, kann aber auch direkt auf das Konto des Sandbüschelvereins spenden.

Bernd Mehnert ist beeindruckt von der Hilfsbereitschaft. Gleich nach Erscheinen des SZ-Artikels über den Einbruch haben sich auch beim Vorsitzenden des Sandbüschelvereins telefonisch Leute gemeldet, weil sie spenden wollen. Auch wenn der Verein derzeit alles zum Ausrichten seiner Feste verloren hat, wollen die 60 Mitglieder trotzdem weitermachen. Im nächsten Jahr feiern sie immerhin das 60-jährige Bestehen ihres Vereins.

Spendenkonto Sandbüschelverein: IBAN: DE 50850501003000018505 Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Verwendungszweck: Sandbüschelverein