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Sparkasse hat jetzt Erich Heckel in Bronze

Das Kreditinstitut hat bei einer Auktion zugeschlagen und den Maler zurück in seine Geburtsstadt geholt.

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© Dietmar Thomas

Döbeln. Dass der Maler Erich Heckel in seiner Geburtsstadt dauerpräsent ist, hat Döbeln vor allem der Kreissparkasse zu verdanken. Seit sechs Jahren baut sie mit Unterstützung der Deutschen Sparkassenstiftung eine kleine Sammlung mit Werken des Künstlers auf und zeigt die Bilder abwechselnd im Heckel-Haus am Heckel-Platz. Seit Sonntag steht dort neben den zweidimensionalen Werken ein dreidimensionales. Nämlich der Künstler selbst als Bronzebüste. Die Sparkasse hatte das Stück bei einer Auktion in Berlin ersteigern lassen. Auch zwei Radierungen von Heckel hat sie erworben. Die Sammlung ist damit auf 33 Werke angewachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Uwe Grahl. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass die Ausstellung auch Bestandteil des Kunstunterrichts der Döbelner Schulen ist.“

Die Bronzebüste von 1924/25 zeigt den etwa 40-jährigen Heckel und wurde vom Bildhauer und Kunsthistoriker Ludwig Thormaehlen als Freundschaftsarbeit angefertigt. „Es gibt ein Bild Heckels, das Ludwig Thormaehlen beim Arbeiten an der Bürste zeigt“, sagte Kathrin Fuchs, Chefin der Kleinen Galerie im Rathaus. Auch zwei Radierungen hatte die Sparkasse neu erworben. Eine zeigt eine Landschaft in Ostende, wo Heckel im Ersten Weltkrieg als Sanitäter diente. Die andere heißt „Irre beim Essen“. 1913, bei seiner Ausbildung zum Sanitäter, sei Heckel auch mit psychisch Kranken in Kontakt gekommen, so Kathrin Fuchs.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer lobte das Engagement der Sparkasse für Heckel. „Er ist ein bekannter Künstler, aber er war in seiner Geburtsstadt Döbeln wenig präsent.“ Auch die Stadt hat eine kleine Sammlung, die 19 Werke umfasst. Eine Ansicht von der Nordseeküste soll Heckel ihr seinerzeit selbst geschenkt haben – oder seine Witwe. „Man weiß nicht genau, wie sie hergekommen ist. Das ist etwas ominös“, sagte Egerer. Gerade erst hat die Stadt eine Farblithografie Heckels bei einer Auktion ersteigern lassen. Das Stillleben stammt aus dem Jahr 1965. Neu erworben ist auch ein großformatiger Druck, der die Schauspielerin Asta Nielsen 1919 zeigt. „Heckel war ein großer Bewunderer von Asta Nielsen“, sagte Kathrin Fuchs. Auch drei sogenannte Jahresblätter, die Heckel mit Glückwünschen fürs neue Jahr an Freunde und Bekannte schickte, sind relativ neu im Fundus der Stadt. Eine Lithografie aus dem Jahr 1967 gehört zu den letzten Arbeiten vor Heckels Tod.