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Sparen lohnt sich doch noch

Erlöse aus verschiedenen Veranstaltungen hat der Feuerwehrverein zurückgelegt. Damit erfüllt er zwei Wünsche.

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© André Braun

Von Elke Görlitz

Limmritz. Als Steffen Janasek das Löschfahrzeug in den Hof der Ziegraer Kita steuert, sind die Knirpse schon ganz aufgeregt. „Vielleicht sitzt eine Katze im Baum und kommt allein nicht wieder runter“, vermutet Jimmy. Doch Ortswehrleiter Janasek und Andreas Jentzsch sind nicht zum Retten da und auch nicht die einzigen Gäste. Arndt Patzig, Carmen Haynert und Jörg Thiele vom Feuerwehrverein Limmritz haben eingeladen, um Geschenke zu überreichen.

Den Kindern überreicht Arndt Patzig eine maßangefertigte Turnmatte. Kita-Leiterin Annett Walther ist glücklich. „Die können wir richtig gut gebrauchen“, sagt sie. In der Einrichtung gebe es keinen Turnraum, sodass jedes Mal zum Sport ein Gruppenraum umgeräumt werden muss. Und dafür gab es bislang noch nicht genügend Matten. Die Neue probieren die Kinder gleich aus und schlagen Purzelbäume.

Etwa 250 Euro hat die Turnmatte gekostet. Arndt Patzig erklärt den Kindern, dass der Feuerwehrverein Einnahmen aus dem Maibaumsetzen und den Weihnachtsmärkten gespart hat. Das kommt nicht nur der Kita, sondern zu allerst der Feuerwehr Limmritz zugute. Die bekommt ein Spezialstrahlrohr für das Schaumlöschmittel F  500 vom Verein. Das hat knapp 1 000 Euro gekostet. „Das Löschmittel entzieht dem Feuer die Hitze, sodass weniger Wasser benötigt wird. Zum Einsatz kommt es beispielsweise bei Fahrzeug- oder Küchenbränden“, erklärt der Ortswehrleiter. Durch die geringere Wassermenge entsteht weniger Schaden.

Dass die Geschenke in der Kita überreicht werden, hat gute Gründe. „Steffen Thieme und Stephan Herrmann, unsere Jugendwarte, haben eine zwölfköpfige Jugendwehr aufgebaut“, sagt Arndt Patzig. Doch es könnten durchaus mehr Kinder und Jugendliche sein. Dafür sollen diese schon im Kindergartenalter begeistert werden. Wie dringend die Feuerwehr Nachwuchs benötige, zeige sich bei der immer größer werdenden Zahl an Einsätzen. „Wir Limmritzer waren dieses Jahr schon 52 Mal gefragt, die Döbelner Wehr hatte schon mehr als 300 Einsätze“, sagt Janasek.

Er verschweigt nicht, dass die Feuerwehr manche Einsätze problematisch sieht. Nach einem Unwetter die Straße zu reinigen, gehöre nicht zu den primären Aufgaben, zumal die Kameraden dafür keine Entschädigung bekämen. Ebenso bekommen sie kein Geld, wenn sie als Tragehilfe zur Unterstützung des Rettungsdienstes angefordert werden. Das sei zwar gesetzlich vom Land so vorgeschrieben. „Wenn das so ist, müsste der Freistaat dafür aber auch die Kosten übernehmen“, sagt Steffen Janasek.

Kinder und Jugendliche, die sich für die Feuerwehr interessieren, können zum Dienst der Jugendwehr im Limmritzer Gerätehaus vorbeischauen. Dort trifft sich die Jugendwehr alle 14 Tage dienstags, das nächste Mal am 13. November um 17 Uhr.