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Souvenirs, Souvenirs

Großschönaus Touristinformation verkauft jetzt ein besonderes Stück Heimat. Auch andernorts wird auf die Region gesetzt.

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© Matthias Weber

Von Mario Sefrin

Großschönau. Kühlschrankmagnete, Beutel, Flaschenöffner, Ansichtskarten. Damit können Touristen weltweit in Touristinformationen rechnen. Die Austauschbarkeit macht Souvenirs beliebig, egal, welche Landschaft der Kühlschrankmagnet zeigt oder welcher Stadtname den Stoffbeutel ziert.

Bier-Box aus dem Umgebindeland: Dagmar Hrehova zeigt in der Zittauer Touristinformation eine Eibauer Spezialitätenbox. Darin enthalten sind verschiedene Biersorten der Eibauer Brauerei.
Bier-Box aus dem Umgebindeland: Dagmar Hrehova zeigt in der Zittauer Touristinformation eine Eibauer Spezialitätenbox. Darin enthalten sind verschiedene Biersorten der Eibauer Brauerei. © Matthias Weber
Kräuterlikör und Bücher: Seit langer Zeit ist der Oybin-Bitter, ein Kräuterlikör, ein beliebtes Souvenir, das Susann Beyer in der Oybiner Touristinformation an Touristen und Einheimische verkauft.
Kräuterlikör und Bücher: Seit langer Zeit ist der Oybin-Bitter, ein Kräuterlikör, ein beliebtes Souvenir, das Susann Beyer in der Oybiner Touristinformation an Touristen und Einheimische verkauft. © Matthias Weber

Dabei braucht es solche Allerweltsmitbringsel nicht unbedingt, auch wenn sie zum Alltagsgeschäft gehören. Das weiß man natürlich in der Großschönauer Touristinformation im Waltersdorfer Naturparkhaus. Dort gibt es seit Kurzem – neben allgemeinen Souvenirs – darum nun auch 150 mal 80 Zentimeter große Duschtücher zu kaufen. Diese zeigen dank eines großflächigen Digitaldrucks den Ort Großschönau. Die Duschtücher selbst wiederum waren ein Highlight der Feierlichkeiten zum 666. Jubiläum der Gemeinde Großschönau Anfang September, wo die Duschtücher zum ersten Mal präsentiert wurden.

Dass Großschönau solch ein besonderes Souvenir hat, ist der örtlichen Textiltradition zu verdanken. Denn der Ort, der einst von der Textilindustrie geprägt wurde wie kein zweiter in Deutschland, hat noch heute zwei große Textilbetriebe. Einer, die Frottana Textil GmbH, hat maßgeblichen Anteil daran, dass Großschönau, das sich als Textildorf darstellt, auch die passenden Souvenirs im Angebot hat. Denn neben den Duschtüchern gibt es auch noch zwei Handtücher, wie Corinne Schellenberger von der Großschönauer Touristinformation sagt. „Die Handtücher sind mit der Silhouette der Lausche und von Großschönau bedruckt“, erklärt sie. „Die Idee dazu entstand in Beratungen mit der Frottana GmbH. Es ging darum, etwas Besonderes für Großschönau zu entwickeln.“ Auch bei der Produktion der Hand- und Duschtücher kann die Gemeinde auf die Frottana GmbH zählen. „Das Unternehmen kommt uns sehr entgegen, unter anderem durch eine geringe Stückzahl, die produziert wird“, sagt Corinne Schellenberger.

Die großflächigen Duschtücher sind jedenfalls der Renner in der Großschönauer Touristinformation. „Die Leute kaufen sich die Motivtücher, die wir mit Imagebroschüre und Banderole auch als Geschenk verpacken, sehr gern“, sagte Corinne Schellenberger. Auch Vermieter würden die Duschtücher, die es neben der Touristinfo im Waltersdorfer Naturparkhaus auch im Großschönauer Damast- und Frottiermuseum gibt, für ihre Urlaubsgäste kaufen. Und abseits der üblichen Souvenirs gebe es auch viele regionale Produkte, die gern gekauft werden, sagt Corinne Schellenberger.

Auf regionale Produkte wird auch im Tourismuszentrum im Zittauer Rathaus gesetzt. Dabei sind nicht nur Schlegler Baumkuchen oder Eibauer Biere gemeint, wie Sylvia Gulich, die Leiterin des Tourismuszentrums, erklärt. So gibt es in der Touristinfo im Rathaus Zittauer Zwiebelsenf und Zwiebelnudeln, Kokosmatten aus der Olbersdorfer Kokosweberei, Souvenirs der Schmalspurbahn und Holzspielzeug aus Tschechien. Bei den Kunden beliebt sind auch die getöpferten Umgebindehäuser, welche die Zittauer Behindertenwerkstätten herstellen. „Die Leute lieben regionaltypische Sachen“, sagt Sylvia Gulich. „Darum haben wir unser Angebot auch neu ausgerichtet. Es gibt jetzt weniger Bücher, dafür mehr regionale Produkte.“ Natürlich aber auch die üblichen Sachen wie Stoffbeutel und Kaffeetassen mit Zittau-Motiv.

In der Gemeinde Oybin dagegen steht der bekannte Berg mit seiner Burg- und Klosteranlage im Mittelpunkt des Souvenirgeschäfts – auch wenn das im Geschäft am Zugang zur Burganlage nicht regional ist. „Dort verkaufen wir vor allem Spielzeugritter, Steine, Anhänger oder Aquarelle“, sagt Ines Stephan, Leiterin des Oybiner Fremdenverkehrsbetriebes. Regionale Sachen gibt es dagegen in der Touristinformation im Haus des Gastes unten im Ort zu kaufen. „Da haben wir Oybin-Bitter, Oybiner Honig und Bücher zur Ortsgeschichte im Angebot“, erklärt Ines Stephan. Vielleicht aber auch bald ein spezielles Souvenir wie die Kollegen in Großschönau: „Wir haben gemeinsam mit der Schauwerkstatt schon mal überlegt, den Berg Oybin als eine Art Räucherhäuschen zu töpfern und zu verkaufen“, sagt Ines Stephan. „Vielleicht sollten wir das mal machen.“