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So steht es um die Ortsumfahrungen

Fünf Ortsumgehungen sind rund um Riesa derzeit in Planung. An einigen Orten haben es die Projekte leichter als anderswo.

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Von Eric Weser

Wie steht es um die Umgehungsstraße für unseren Ort? Eine Frage, die sich viele Bewohner an der B 98 von Glaubitz bis Schönfeld stellen. Genauso wie etliche Anwohner in Strehla, wo die B 182 derzeit noch durch die enge Stadt führt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) hat als zuständige Planungsbehörde vorige Woche informiert, wie die Dinge bei den fünf regionalen Umfahrungsprojekten an der B 98 und der B 182 stehen. Grob gesagt lässt sich dem Überblick des Meißner Lasuv-Chefs Holger Wohsmann entnehmen: Alle Projekte stehen planerisch noch am Beginn.

Strehla – Nächste Planungsschritte sollen schnell vorangehen
Der Strehlaer Ortsumgehung attestiert Holger Wohsmann einen gewissen Planungsvorsprung. Denn dort gibt es bereits eine abgestimmte Vorzugsvariante. Die ist seit Mitte Juli auf den Weg durch die Ministerien. Die Zeit, in der die Pläne geprüft werden, wollen die Planer nutzen, um nächste Planungsschritte vorzunehmen. So könnten 2019 bereits Vermessungen oder Bodenerkundungen gemacht werden, sagte Holger Wohsmann. Dass die Planer beim Strehlaer Umgehungs-Projekt so vorpreschen, liegt Wohsmann zufolge daran, dass man beim Lasuv das Gefühl habe, in Strehla willkommen zu sein.

Glaubitz – Vorzugslösung soll am Jahresende stehen
Bei der Ortsumgehung für Glaubitz steht der Planungsprozess noch ganz am Anfang. Klar ist nach ersten Gesprächen mit Gemeinde und weiteren Akteuren: die neue Straße kann nur nördlich des Ortes verlaufen. Positiv angetan sei man vom Lasuv, dass die Gemeindeleitung im Vorfeld verschiedene Interessen an einen Tisch geholt habe, darunter auch Naturschützer. Denn Umweltschutz sei auch dem Lasuv ein Anliegen, so Wohsmann. Statt mit Funktionären spreche man aber lieber mit den Leuten von vor Ort, die Ahnung haben. Ende dieses Jahres, so Holger Wohsmann, soll eine Vorzugsvariante für die Glaubitzer Umfahrung vorliegen. Die wäre dann den Trägern öffentlicher Belange zu präsentieren.

Wildenhain – Planer setzen auf Rückendeckung aus dem Ort
Auch die Wildenhainer Ortsumgehung steckt noch in der Vorplanung. Bei einer Infoveranstaltung im vorigen Jahr hätten sich die Wildenhainer gegen eine nahe im Norden des Ortes vorbeiführende Straße ausgesprochen – und stattdessen für einen größeren nördlichen Bogen. Der tangiert allerdings das Überschwemmungsgebiet der Großen Röder und würde die Straße näher an ein Naturschutzgebiet rücken. Das mache die Planung nicht einfacher, aber man habe das Gefühl, die Wildenhainer stünden hinter dieser Lösung, so Holger Wohsmann. Auf die Unterstützung dieser Willigen hoffen die Planer jetzt. „Sonst haben wir es immer nur mit denen zu tun, die gegen uns sind“, so der Lasuv-Verantwortliche. Zuletzt hatte das Lasuv mitgeteilt, die Träger öffentlicher Belange in der ersten Jahreshälfte 2019 zu der Planung anhören zu wollen.

Quersa – Planungsprojekt mit dem weitesten Rückstand
Erst kürzlich sind laut Holger Wohsmann die Planungen für die Quersaer B-98-Umgehung gestartet. Daher liege man hier auch noch am weitesten zurück. In Quersa, wo die Umgehung nördlich am Ort vorbeiführen soll, stehe zum Beispiel die Frage, ob die Straße nördlich oder südlich an der Bahntrasse vorbeiführen soll. Ähnlich wie in anderen Orten solle das Wissen aus dem Ort und der Region der künftigen Umgehung einfließen. „Es gilt, mit der Gemeinde ein Gefühl zu bekommen und herauszufinden: Wie ticken die denn dort“, so Holger Wohsmann.

Schönfeld – Visualisierung soll Straßenlage veranschaulichen
Im Frühjahr hatte die Gemeinde Schönfeld die Vorplanung des Lasuv für die Umgehung des Ortes zugestimmt – allerdings auch Hinweise zum Lärmschutz und zur Höhe des künftigen Straßendamms gegeben. Bei diesen Punkten müsse man Kompromisse finden, so Lasuv-Niederlassungschef Wohsmann. Um die künftige Lage und das Aussehen der Bundesstraße im Landschaftsbild zu veranschaulichen, werde eine Visualisierung erarbeitet, so der Lasuv-Niederlassungschef. Dafür seien unlängst Fotos vor Ort entstanden. Zwar habe es auch dagegen Einsprüche gegeben. Dieses Problem werde man lösen, so Wohsmann. Die Planungsunterlagen seien derweil in den Ministerien unterwegs. Vorige Woche hatte das Lasuv mitgeteilt, in der zweiten Jahreshälfte 2019 das Planfeststellungsverfahren beantragen zu wollen, das das Baurecht bringen soll. Verfahrensdauer: offen.