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So sieht es bei den anderen Wehren zwischen Görlitz und Bad Muskau aus

Das Kraftwerk in Ludwigsdorf wurde von Josef Rettenmaier im Februar 2006 vom früheren Betreiber Dietmar Dörfer übernommen. Eingebaut ist hier eine Kaplan-Rohr-Turbine, die in den Folgejahren modernisiert und mit einer verbesserten Steuerung versehen wurde.

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Ludwigsdorf: Festes Wehr wird bei Hochwasser zum Hindernis

Das Kraftwerk in Ludwigsdorf wurde von Josef Rettenmaier im Februar 2006 vom früheren Betreiber Dietmar Dörfer übernommen. Eingebaut ist hier eine Kaplan-Rohr-Turbine, die in den Folgejahren modernisiert und mit einer verbesserten Steuerung versehen wurde. Das fest installierte Wehr ist ein sogenanntes Streichwehr mit festem Bretteraufsatz, das sich in Hochwassersituationen als Barriere erweist. Die Anlage verfügt über einen Fischpass mit 18 Becken. Die Leistung beträgt maximal 440 Kilowatt.

Lodenau: Mit drei Turbinen die größte Effizienz an der Neiße

Die letzte Komplettsanierung und Neuinbetriebnahme datiert aus den Jahren 1993/94, kurz nachdem Josef Rettenmaier die Anlage gekauft hatte. Beim Hochwasser 1981 war das damalige Holzwehr so stark beschädigt worden, dass es stillgelegt werden musste. Das jetzige Fischbauchplattenwehr verfügt über drei jeweils 312 Kilowatt starke Francis-Schacht-Turbinen. Das Kraftwerk ist das effizienteste der zur Rettenmaier-Gruppe gehörenden Stromerzeugungsanlagen an der Neiße. Zurzeit wird an einem Fischpass geplant.

Bremenwerk: Moderne Anlage inmitten wunderschöner Natur

Das am idyllischsten gelegene Wasserkraftwerk an der Neiße zwischen Görlitz und Bad Muskau ist jenes in Bremenwerk. Nachdem auch diese Anlage in der DDR stillgelegt worden war, schlug die Stunde der Wiedergeburt 1996. Zwei Francis-Schacht-Turbinen mit je 286 Kilowatt Leistung sorgen in dem Fischbauchplattenwehr für Energie. Ein im Jahr 2000 gebautes Umgehungsgerinne ist als Fischsteighilfe gedacht. Demnächst soll die Steuerung des Kraftwerks von Relaisbetrieb auf Fernzugriff umgestellt werden.

Bad Muskau: Sanierung im Zwiespalt von Fischerei- und Denkmalbehörde

Zwar ist die 1927/28 erbaute und 1995 in Teilen modernisierte Anlage noch in Betrieb, die dringend notwendige Komplettsanierung scheiterte bisher aber an der Uneinigkeit der beteiligten Partner. Am 24. Juli soll es einen neuen Anlauf geben. Dann sitzen Denkmalschutz, Fischereibehörde und Landkreis am Tisch. Wegen des maroden Zustandes rauschen aktuell etwa drei von 25 Kubikmetern Wasser je Sekunde am Wehr vorbei. Die drei Turbinen sind auf eine Gesamtleistung von 655 Kilowatt ausgelegt. Einen Fischpass gibt es noch nicht.