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So schön ist der neue Rossmann

Am Sonnabend öffnet die Drogeriemarktkette nach fast zwei Jahre dauernder Bauphase wieder am Bischofswerdaer Altmarkt. Die SZ schaute sich schon mal um.

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© Steffen Unger

Von Manuela Paul

Bischofswerda. Die Vorbereitungen für den Eröffnungstag am Sonnabend laufen auf Hochtouren. Die letzten Regale werden aufgefüllt, der Boden bis Freitagabend blitzblank geputzt. Bis dahin wuseln allerdings noch jede Menge Leute zwischen den bereits gut gefüllten Regalen. Kathleen Becker, Filialleiterin im neuen Rossmann am Bischofswerdaer Markt. ist zufrieden. „Wir sind schon alle sehr aufgeregt“, sagt sie und strahlt. Stellvertreterin Jana Roy und Verkäuferin und Lehrausbilderin Manuela Birke nicken zustimmend.

Noch verwehren die Eröffnungsplakate den Blick ins Innere der neuen Filiale.
Noch verwehren die Eröffnungsplakate den Blick ins Innere der neuen Filiale. © Steffen Unger
Nicht nur das Sortiment ist größer, es sind auch neue Marken im Angebot.
Nicht nur das Sortiment ist größer, es sind auch neue Marken im Angebot. © Steffen Unger

Seit einem Vierteljahrhundert arbeitet Kathleen Becker für die Drogeriemarktkette Rossmann in Bischofswerda. Vier Markt-Umzüge hat sie in dieser Zeit mitgemacht. Die neue Filiale sei jedoch die mit Abstand schönste. Kein Vergleich mit dem kleinen Geschäft, in dem sie 1993 ihren Job begann. Vor allem das moderne Ladenkonzept bringt sie ins Schwärmen. Hell, freundlich, gut sortiert und bestens ausgeschildert sei der Markt. Ein angenehmes Ambiente, das größere Sortiment, breitere Gänge und neue Marken sollen das Einkaufen attraktiver machen. Die Bischofswerdaer Filiale hat jetzt beispielsweise auch Spiel- und Schreibwaren, Zeitschriften und ein erweitertes Lebensmittel-Bio-Sortiment im Angebot. Auf insgesamt 700 Quadratmetern können die Kunden ab dem morgigen Sonnabend im neuen Markt das gesamte rund 18 000 Artikel umfassende Sortiment der Drogerie-Kette durchstöbern. „Unsere neue Filiale ist jetzt doppelt so groß wie die vorherige“, konstatiert Bezirksleiterin Kerstin Böhm. Drei benachbarte Ladenlokale am Markt und der Bautzener Straße wurden freigelenkt und zusammengefasst, um diese große Verkaufsfläche realisieren zu können.

Das 13-köpfige Team um Kathleen Becker ist froh, dass Dirk Rossmann in das Geschäft am Altmarkt – übrigens eines der ersten Eigenobjekte des Unternehmers in Sachsen – investiert hat, und damit diesen modernen, großzügig gestalteten Markt ermöglicht hat. Obwohl der Umbau nicht gerade problemlos war.

Der Aufwand, mitten in einer historischen City zu bauen, sei immens und mit einem Neubau auf freier Fläche außerhalb der Stadtmauern nicht zu vergleichen, erklärte der Projektleiter Richard Frey bereits während der Bauphase. „Das Bauen im Bestand bringt immer ein paar Besonderheiten mit sich.“ Meist seien es unerwartete Probleme, die sich auftun, wenn man in historische Bausubstanz eingreift. Das war auch in Bischofswerda so. Zum Beispiel gab es erhebliche Statik-Probleme in den Räumen der ehemaligen Parfümerie – wo sich jetzt der große Eingangsbereich befindet. Um den Verkaufsraum wie geplant errichten zu können, mussten tragende Wände abgerissen werden. Damit die darüberliegenden Geschosse nicht herunterbrechen, wurden zur Sicherheit zusätzliche Stahlbetonrahmen und -träger eingezogen. Außerdem musste ein Zimmermann die vorgefundene Holzbalkendecke reparieren und ertüchtigen. All das warf die Baustelle zeitlich ziemlich stark nach hinten. Denn eigentlich wollten die Bauarbeiter schon Ende des Jahres 2017 mit dem Rohbau fertig sein und den neuen Rossmann im Sommer dieses Jahres an den Betreiber übergeben. Nun ist es doch Herbst geworden. Einige Wochen später als geplant, aber noch früh genug, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen.

Während der Bauphase brauchten die Kunden nicht auf Rossmann verzichten. Übergangsweise wurde im ehemaligen Tip-Markt an der Lessingstraße verkauft. Das Provisorium schließt Freitagabend. Nur ein paar Stunden später – am Sonnabend punkt 8 Uhr – öffnet der neue Verkaufstempel. In den Tagen danach muss Kathleen Beckers Mannschaft dann noch den restlichen Warenbestand aus dem Übergangs-Markt räumen. Das sei aber gar nicht mehr so viel, schätzt die Filialleiterin ein. Dank des Ausverkaufs, der von den Kunden gut angenommen wurde. Trotzdem ist es zusätzliche Arbeit. Doch Kathleen Becker ist umzugserfahren und optimistisch. „Das wird schon. Ich habe ein ganz tolles Team. Die haben richtig Power“, lobt die Chefin.