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So schön ist der Cunnersdorfer Hof geworden

16 Eigentumswohnungen sind in der Dreiseitanlage entstanden. Die ersten Mieter können schon im Frühjahr einziehen.

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© Norbert Millauer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Der Schandfleck in Cunnersdorf ist verschwunden. Die Sanierung des historischen Dreiseithofes liegt in den letzten Zügen. Handwerker erledigen noch Feinschliffarbeiten im Innenbereich.

Wo früher der Stall war, liegt heute Fußbodenheizung an.
Wo früher der Stall war, liegt heute Fußbodenheizung an. © Norbert Millauer
Der Cunnersdorfer Hof wurde aufwendig um- und ausgebaut.
Der Cunnersdorfer Hof wurde aufwendig um- und ausgebaut. © Norbert Millauer

Insgesamt sind 16 Eigentumswohnungen entstanden, die von Investoren aus Berlin, Brandenburg und Sachsen erworben wurden. Das sagt Matthias Hoch vom Unternehmen MSH Private Vermögensverwaltung aus Dresden. Zusammen mit seiner Frau Sylke vermarktet er den Cunnersdorfer Hof. Sechs Wohnungen sind saniert, die restlichen zehn werden voraussichtlich in diesen Tagen übergeben.

Ziel ist, die Quartiere zu vermieten. Hoch rechnet damit, dass die ersten Bewohner im Frühjahr einziehen, denn es gibt bereits Interessenten. Die Anfragen kommen aus Pirna und Umgebung, berichtet er. Pro Quadratmeter werden circa sieben Euro Kaltmiete verlangt. Das seien ortsübliche Preise, so Matthias Hoch. Die große Nachfrage erstaunt ihn weniger, denn die Wohnungen, zwischen 64 und 160 Quadratmeter groß, seien aufwendig saniert worden. So besitzt jede Einheit Balkon, Loggia oder Terrasse. Die Mauern wurden wärme-und schallgedämmt.

Bauträger Mario Walther, Geschäftsführer der Firma Ausbau-Sanierung Walther aus Schellerhau nahe Altenberg, legte besonderen Wert darauf, das Alte zu erhalten. So wurden zahlreiche Sandsteinelemente restauriert beziehungsweise wieder freigelegt. Helle, gelbliche Farben dominieren an den Außenwänden; jede Wohnung hat einen separaten Eingang. Der Innenhof wird begrünt. Außerdem sollen zwei Bäume gepflanzt werden.

Parkplatzprobleme dürften die künftigen Bewohner nicht haben, denn zu jeder Wohnung gibt es mindestens einen Stellplatz. Die Flächen werden an der Nord-Ost-Seite des Areals errichtet.

Aber auch die günstige Lage scheint Mietinteressenten anzulocken. „Fußläufig erreichbar sind Lebensmittelgeschäfte, Schulen und das Krankenhaus“, erklärt Sylke Hoch. In diesem Zusammenhang weist ihr Mann darauf hin, dass nach Fertigstellung der geplanten Südumfahrung die Bewohner von Cunnersdorf in gut 20 Minuten Dresden erreichen. Trotzdem sei die Wohnlage idyllisch und ruhig im Grünen, immerhin liegt der Cunnersdorfer Hof oberhalb des Pirnaer Schlossberges.

Die Gesamtinvestition für die Rettung des Dreiseithofes liegt bei 4,3 Millionen Euro. Rettung ist keine Übertreibung: Bevor die Baumaßnahmen im Jahr 2015 begannen, drohte die Anlage zu verfallen (SZ berichtete).

Verfallen sind nach wie vor die Schuppen und Scheunen an der nördlichen Seite, die als Schandfleck einen starken Kontrast zu dem bereits sanierten Hof bilden. Sie sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden. An dieser Stelle entstehen mehrere Einfamilienhäuser. Hoch rechnet damit, dass die dann 2019 bezugsfertig sind.

Der Cunnersdorfer Hof wurde ab dem 18. Jahrhundert errichtet und weist verschiedene Baustile auf. Das komplette Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz. Im 19. Jahrhundert war hier eine Schmiede untergebracht. Zu DDR-Zeiten wurde das Gehöft Volksgut. Seit der Wende steht es leer. Mit einer Ausnahme: Ein Restaurator hatte darin noch seine Werkstatt. Mit Beginn der Sanierung zog er aus seinen Werkstatträumen aus.