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Sicherheit vor der Triebisch

Die Arbeiten zum Flutschutz in Meißen-Buschbad sind beendet. Das freut Anwohner und Gewerbetreibende.

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© Jürgen Lösel/SZ-Archiv

Von Marcus Herrmann

Meißen. Über knapp 450 Meter Länge zieht sie sich vom Beginn der Kleingartenanlage zwischen Buschbad und Polenzer Weg bis circa 40 Meter hinter der Bahnbrücke über die Triebisch am Ufer des Flusses entlang: Die fertige Schutzwand aus Beton, die Buschbad vor einem Hochwasser wie 2002 oder 2013 schützen soll. Seit Mai 2016 und bis heute ist Uwe Heinrich mit dem Bau und den begleitenden Arbeiten vertraut gewesen.

Auf diesem Foto ist die neue Mauerkonstruktion zu sehen, die vor den verheerenden Auswirkungen eines Hochwassers schützen soll.
Auf diesem Foto ist die neue Mauerkonstruktion zu sehen, die vor den verheerenden Auswirkungen eines Hochwassers schützen soll. © Claudia Hübschmann

Jetzt blickt der Projektleiter der zuständigen Landestalsperrenverwaltung (LTV) zufrieden über das Bauwerk am linken Ufer, welches sich in die Umgebung einfügt. Die in heller Farbe und mit einer Strukturmatrize gestaltete Mauer quert den Mühlgraben, der die Wasserkraftanlage der Buschmühle versorgt.

„Bei Hochwasser wird diese Querung mit einer Schützanlage verschlossen“, erzählt der Projektleiter. Die wesentlichen Arbeiten der LTV seien nun abgeschlossen. Dazu gehörten neben dem Bau von Schutzanlage und Mauer auch die Befestigung und leichte Erhöhung der Böschung auf der rechten Flussseite sowie das Abreißen einer alten Brücke, die bei Hochwasser das Gewässer gefährlich anstaute.

Flutschutz für Jahrzehnte

Die bis zu 1,60 Meter über das Flussbett ragende Schutzmauer ist 440 Meter lang und besteht aus Beton. Sie soll mehr als 50 Jahre halten. Zudem wurde das Flussufer erweitert.

Am 20. August 2018 war die Mauer nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit fertig. Nun folgen nur noch Anpflanzungen.

Mit den Hochwasserschutzarbeiten am Buschbad sind die Maßnahmen an der Triebisch in Meißen beendet.

Quelle: LTV Sachsen

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„An dem etwa 215 Meter langen Wall waren für dieses Frühjahr schon Neupflanzungen geplant, da wir während der Arbeiten viele Bäume entnehmen mussten. Weil es aber im Sommer so heiß war, nutzen wir jetzt noch den Herbst, um die Böschung anzusäen“, sagt Heinrich. Im Sommer sei es dafür einfach zu heiß gewesen. Zuletzt hatte die LTV noch eine Zufahrtsrampe unterhalb der Buschmühle gebaut.

Diese soll für Arbeiten an der Triebisch, zukünftig einen besseren Zugang ermöglich. Wenn die Böschung im Frühjahr 2019 schon dichter bewachsen sein wird, dann seien die Arbeiten endgültig abgeschlossen, sagt der Experte.

Über mehr Sicherheit vor den Fluten der unberechenbaren Triebisch können sich damit nicht nur die Anwohner von Buschbad und Triebischtal freuen, sondern auch mehrere Gewerbetreibende. Dazu gehören etwa die Buschmühle und das Maschinenbauunternehmen CNC Technik Koban, die ihre Produktionsstätte unmittelbar am Mühlgraben in Sichtweite zur Triebisch haben. Aber auch die Rath GmbH, das Innovations Centrum Meißen (ICM), das Keramik-Forschungsinstitut KI oder der Biergarten am Buschbad.

„Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und auch Anwohnern auf der anderen Seite der Triebisch hat super funktioniert“, sagt Uwe Heinrich.

Alle hätten großes Interesse am Flutschutz und seien demzufolge stets kooperativ gegenüber den Arbeitern aufgetreten. Gleiches gelte für die Stadt Meißen, die die Arbeiten der Landestalsperrenverwaltung stets wohlwollend begleitet habe.

Zukünftig profitiert übrigens auch die DLRG Niederes Elbtal von der neuen Hochwasserschutzsperre unweit der Bahnbrücke Buschbad zwischen Triebisch und Mühlgraben. „Bei schnell steigendem Pegel der Triebisch lässt sich die Schutzwand von Hand schließen.

Das funktioniert über ein Handrad und Werkzeug, das in einem verschlossenen Kasten vor Ort ist“, sagt Uwe Heinrich. Über den nötigen Schlüssel verfügt nun auch die DLRG, um im Fall der Fälle unabhängig und schnell reagieren zu können. Ansonsten verfügt die Vorrichtung über eine dreiteilige Scharte, die mittels Dammbalken aus Aluminium bei steigendem Pegel sehr schnell verschließbar ist.

Die Kosten für die fast einen halben Kilometer lange Mauer betragen rund 3,7 Millionen Euro. Sie wurden laut Auskunft von LTV-Sacharbeiterin Janine Mende durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) und Mittel des Freistaats finanziert.

Wie Experte Uwe Heinrich erläutert, schützt die neue Mauer vor Durchflussmengen bis zu 138 Kubikmetern pro Sekunde. Das entspricht 138 000 Litern, was in etwa 920 vollen Badewannen entspricht.