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Sekt aus seltener Rebsorte

Der Schwarzriesling wird in Sachsen kaum angebaut. In Meißen entsteht aus den Trauben jetzt ein edler Sekt.

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© Perlgut

Von Nina Schirmer

Meißen. Die Sektmanufaktur Perlgut in Meißen hat erstmals Trauben der Rebsorte Schwarzriesling geerntet. Inhaber Hendrik Weber hatte im Frühjahr 2016 Edelreiser dieser Rebsorte, die schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist, auf der Lage „Proschwitzer Katzensprung“ gepflanzt. Bei der ersten Ernte konnte der Sektmacher jetzt 600 Kilogramm Trauben von den Rebstöcken holen.

„Die Trockenheit dieses Sommers haben die jungen Rebstöcke auf dem schweren Löß-Lehm-Boden bestens überstanden“, so der Winzer. Wegen der Hitze und der Sonne sei die Ernte allerdings noch im August dringend nötig gewesen, damit der Most genug Säure für den Sekt enthält. Bewirtschaftet wird die Junganlage unter seiner Regie vom Weingut Matyas, wo er als Kellermeister arbeitet und auch die Grundweine für seine Sekte ausbauen kann.

Die Trauben wurden schonend für einen Blanc de Noir abgepresst, wurden also weißgekeltert, erklärt Weber. „Der Grundwein wird im Holzfass ausgebaut und erhält später eine lange Reife bei der zweiten Gärung in der Flasche.“ Der fertige, leicht zwiebelschalenfarbige Sekt wird als Jahrgangs- und Lagensekt frühestens 2021 zur Verkostung bereitstehen.

In Sachsen ist Schwarzriesling eine seltene Rebsorte, die nach Angabe des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie im Anbaugebiet lediglich auf rund zwei Hektar Rebfläche steht. Die Sektmanufaktur Perlgut hat aktuell eine Rebfläche von 1,5 Hektar im Ertrag.

Die 2013 gegründete Manufaktur stellt ausschließlich Flaschengärsekte her – nach der traditionellen Champagner-Methode. Seit Ende 2016 bietet Hendrik Weber erste Sekte an, derzeit umfasst das Sortiment sechs Jahrgangs- und Lagensekte.